Israel bittet Papst und Rotes Kreuz um Hilfe bei der Rettung von vier im Gazastreifen festgehaltenen Bürgern

Israel hat am Mittwoch an Papst Franziskus, den Chef des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und den Generalsekretär der Vereinten Nationen appelliert, ihm bei der Rückführung von vier Bürgern zu helfen, die seit mehr als sieben Jahren im Gazastreifen festgehalten werden.

Das Büro von Außenminister Eli Cohen teilte mit, er habe ein Appellschreiben verschickt, nachdem die in Gaza herrschende islamistische Palästinensergruppe Hamas ein Video des gefangenen Avera Mengistu veröffentlicht hatte, der in die Enklave eingedrungen war und dessen Familie sagt, er leide an einer Geisteskrankheit.

Ein weiterer israelischer Zivilist wird in Gaza festgehalten, nachdem er 2015 unter ähnlichen Umständen eingereist war, ebenso wie zwei israelische Soldaten, die während eines Krieges mit der Hamas im Jahr 2014 verschollen waren und von der Armee für tot erklärt wurden.

In seinen Briefen beschrieb Cohen Mengistus Notlage als "eine grobe Verletzung des humanitären Völkerrechts, da es weder Informationen über seinen Gesundheitszustand noch Möglichkeiten der Kommunikation mit seiner Familie oder Besuche des Roten Kreuzes gibt", so das Außenministerium.

Die Veröffentlichung des Videos am Montag schien ein Versuch der Hamas zu sein, Israel zu einem Gefangenenaustausch zu drängen. Israel hat erklärt, dass es indirekte Gespräche mit der Hamas über die Wiedererlangung der vier Gefangenen führe, ohne zu sagen, was es im Gegenzug geben könnte.