CARBIS BAY (dpa-AFX) - Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien empfängt der britische Premierminister Boris Johnson den US-Präsidenten Joe Biden zu einem Treffen. Es ist die erste Begegnung der beiden Spitzenpolitiker seit dem Machtwechsel im Weißen Haus. Über das Verhältnis der beiden wird viel spekuliert. Johnson hatte Sympathien für Bidens Vorgänger Donald Trump erkennen lassen, der neue US-Präsident wiederum bezeichnete den britischen Regierungschef einmal als "physischen und emotionalen Klon" seines Vorgängers. Zudem hat Biden Johnsons Brexit-Kurs vor allem in der heiklen Nordirland-Frage kritisiert.

Biden hat angekündigt, dass er die "besondere Beziehung" (special relationship) zwischen den beiden Ländern bestätigen wolle. Der historische Begriff wurde vom damaligen britischen Premier Winston Churchill unter dem Eindruck des gemeinsamen Siegs im Zweiten Weltkrieg geprägt und bezeichnet die enge Verbindung der beiden Verbündeten. Johnson will den Ausdruck allerdings lieber nicht mehr verwenden, wie ein britischer Regierungssprecher bestätigte. Zuvor hatte das US-Magazin "The Atlantic" berichtet, Johnson sei der Meinung, der Ausdruck lasse sein Land "schwach und bedürftig" erscheinen.

Gemeinsam nehmen Johnson und Biden dann ab Freitag am G7-Gipfel im britischen Seeort Carbis Bay teil. Zu der Gruppe sieben wirtschaftsstarker Demokratien zählen außerdem Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und Kanada. Biden reist anschließend weiter nach Brüssel zum Nato- sowie zum USA-EU-Gipfel und danach zum Spitzentreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Genf./bvi/DP/fba