FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert sind die europäischen Aktienmärkte am Montag in den August gestartet. Der DAX pendelt um die Nulllinie und legt 8 Punkte zu auf 13.494 Zähler, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich unverändert bei 3.708 Punkten. Im Fokus steht zwar weiter die Berichtsaison, jedoch dürfte die Börsenstatistik für Zurückhaltung sorgen: Die Monate August und September gelten als traditionell schwache Börsenmonate.

Mit dem Start in den August ist Europa nun in den Sommerferien angekommen, viele Marktteilnehmer konzentrieren damit ihre Aufmerksamkeit auf andere Themen wie Urlaub und Familie. Damit könnte die Volatilität an den Aktienmärkten steigen. Die Marktteilnehmer aus der Schweiz haben dank eines Feiertages ein verlängertes Wochenende, die Börse in Zürich bleibt am Montag geschlossen. Damit fehlen vor allem im Pharma-Sektor die Kursvorgaben wichtiger Unternehmen. Klar gesucht sind in Europa nur die Banken nach guten Zahlen von HSBC, der Sektor steigt 1,5 Prozent.


   China schwächelt weiter 

Dazu belasten Gewinnwarnungen wie von Covestro und Varta über das Wochenende. Aber auch die Daten aus China drücken auf die Stimmung: Die Aktivität in der chinesischen Industrie ist entgegen den Erwartungen gesunken und mit einem Wert von 49 in den Kontraktionsbereich gerutscht. Pekings strenge Covid-19-Beschränkungen haben damit weiterhin die Hoffnung auf eine robuste wirtschaftliche Wiederbelebung getrübt. Dazu ist auch der Caixin-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor auf 50,4 nach 51,7 im Juni gefallen.


   Deutscher Einzelhandel wegen Inflation auf Allzeit-Tief 

Als "katastrophal" werden die Einzelhandels-Daten aus Deutschland bezeichnet. Hier brach das Geschäft im Juni um 8,8 Prozent real zum Vorjahr ein. Das ist ein Allzeit-Tief in der Datenreihe seit 1994. Allein zum Vormonat brach das Geschäft schon um 1,6 Prozent ein, was die dramatische Dynamik des Inflationsanstiegs spiegelt. Wie auch in den USA zu beobachten ist, nutzen Verbraucher ihr Budget nur noch zum Kauf essentieller Haushaltsgüter. Ein konstantes Budget verteilt sich angesichts der Preisanstiege auf immer weniger Produkte.

Ceconomy geben nur 0,6 Prozent ab, da der Betreiber von Media Markt und Saturn bereits vor einer Woche seine Jahresprognose gesenkt hatte. Zalando fallen 0,3 Prozent.


  Prognosesenkungen von Covestro und Varta 

Covestro fallen 3,6 Prozent nach einer erneut gesenkten Prognose am Freitagabend. Als Grund wurden unter anderem die steigenden Energiekosten genannt. Der neue Ausblick auf 2022 bedeutet den Citi-Analysten zufolge eine Kürzung der aktuellen Prognosen um 16 Prozent, der Ausblick für das dritte Quartal liege mit 36 Prozent noch deutlicher unterhalb des Konsens.

Varta brechen hingegen um über 10 Prozent ein. Auch hier fällt die neue Jahresprognose für Gewinn und Umsatz schwächer als erwartet aus. Als Grund wurden neben der Kosteninflation auch verzögerte Projekte genannt. Die Erwartung an das EBITDA für das Gesamtjahr wurde über 20 Prozent gesenkt.

Lufthansa halten sich trotz Streikabstimmung 0,2 Prozent im Plus. "Mit dem Streikthema ist ein neuer Belastungsfaktor aufgetaucht", sagt ein Händler. Nach dem Streik des Bodenpersonals vom Mittwoch hat sich am Sonntag die Pilotengewerkschaft VC ebenfalls in einer Urabstimmung für streikbereit erklärt. Damit könne es nun auch kurzfristig zu Streiks kommen, wenn es auch aktuell keine Termine gibt.

Dermapharm legen um 0,5 Prozent zu trotz der geplanten Übernahme der französischen Arkopharma. Damit lege das Unternehmen den Grundstein für weiteres Wachstum auch im Hinblick mit den fehlenden Impfstoffumsätzen aus der Vereinbarung mit Biontech.


   HSBC und Stabilus positiv 

Positiv kommen hingegen die Zahlen von HSBC an. Die Aktien legen in London um 5,7 Prozent zu. Auch diese Bank konnte wie die meisten aus dem Sektor mit guten Daten überzeugen. Hier sprang der Gewinn im zweiten Quartal um 62 Prozent an.

Gut wird auch die erhöhte Umsatzprognose von Stabilus aufgenommen, die Aktien steigen 2,4 Prozent. Dank eines starken Verlaufs im fiskalisch dritten Quartal wird man hier optimistischer für das Jahr. Auch die EBIT-Marge konnte trotz des globalen Kostenanstiegs erhöht werden.


=== 
Aktienindex              zuletzt       +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.714,63       +0,2%          6,53         -13,6% 
Stoxx-50                3.665,35       +0,1%          2,85          -4,0% 
DAX                    13.505,84       +0,2%         21,79         -15,0% 
MDAX                   27.391,08       +0,1%         26,51         -22,0% 
TecDAX                  3.129,68       +0,1%          4,34         -20,2% 
SDAX                   12.843,64       +0,3%         32,15         -21,8% 
FTSE                    7.445,55       +0,3%         22,12          +0,5% 
CAC                     6.463,83       +0,2%         15,33          -9,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                   absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,84                     +0,02          +1,02 
US-Zehnjahresrendite        2,66                     +0,01          +1,15 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %  Mo, 8:11 Uhr  Fr, 17:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0231       +0,1%        1,0220         1,0126   -10,0% 
EUR/JPY                   135,40       -0,6%        135,51         138,32    +3,5% 
EUR/CHF                   0,9728       +0,0%        0,9720         0,9753    -6,2% 
EUR/GBP                   0,8396       +0,0%        0,8390         0,8421    -0,1% 
USD/JPY                   132,32       -0,7%        132,57         136,60   +15,0% 
GBP/USD                   1,2187       +0,1%        1,2185         1,2024    -9,9% 
USD/CNH (Offshore)        6,7600       +0,2%        6,7655         6,7691    +6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                23.174,62       -1,7%     23.337,79      20.837,45   -49,9% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt   VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  97,56       98,62         -1,1%          -1,06   +36,3% 
Brent/ICE                 103,33      103,97         -0,6%          -0,64   +38,7% 
GAS                               VT-Schluss                      +/- EUR 
Dutch TTF                 201,25      195,00         +5,4%          10,34  +221,9% 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.765,56    1.766,20         -0,0%          -0,63    -3,5% 
Silber (Spot)              20,20       20,35         -0,8%          -0,16   -13,4% 
Platin (Spot)             906,50      898,97         +0,8%          +7,53    -6,6% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 01, 2022 03:26 ET (07:26 GMT)