FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Rally der Vortage kommt es an den europäischen Aktienmärkten am Mittwochnachmittag zu Gewinnmitnahmen. Das erreichte Kursniveau an den Börsen dürfte insgesamt aber zunächst gehalten werden, zeigen sich Marktteilnehmer optimistisch. "Es gibt keine schlechten Nachrichten, die dem entgegenstehen", sagt ein Händler.

Weiter herrsche die Meinung vor, dass die Virusvariante Omikron kein Problem sei, das zu erneuten Lockdowns führen werde. Die Vorlage der US-Verbraucherpreise am Freitag könnte dann wieder frische Impulse bringen, möglicherweise auch negative, angesichts des zu befürchtenden sehr hohen Niveaus.

Der DAX gibt um 0,6 Prozent nach auf 15.712 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent auf 4.249 Punkte nach unten. Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro von seinem Rücksetzer am Vortag auf unter 1,1240 Dollar weiter erholt und kostet aktuell 1,1316 Dollar.


   Hellofresh nach Ausblick unter Druck 

Hellofresh geben nach dem Ausblick auf 2022 um 9,2 Prozent nach. Die enttäuschende EBITDA-Prognose 2022 wirft für die Analysten der DZ Bank die Frage auf, wie teuer es werde, in den kommenden Jahren weiterhin ein Umsatzwachstum von mehr als 20 Prozent pro Jahr zu erzielen. Auch Jefferies sieht derweil eine Reihe offener Fragen, insbesondere zum Margenausblick.

Positiv kommen dagegen erhöhten Prognosen der Hornbach Baumarkt AG (+9,2%) und der Hornbach Holding (+10,5%) an. "Der Umfang der Prognoseerhöhung ist über der Markterwartung", meint ein Händler.

Ceconomy brechen nach einer Herunterstufung auf "Reduce" von "Buy" durch Baader Helvea um 7,4 Prozent ein. Die Analysten befürchten, dass die steigenden Coronainfektionen den Rückenwind durch den Prozess der Wiedereröffnung der Ladengeschäfte zunichte machten. Dies gelte vor allem für die wichtige Region Deutschland, Österreich und Schweiz. Die geltenden 2G-Restriktionen im stationären Geschäft beeinträchtigten und außerdem gebe es weiter Lieferprobleme.


   Nestle reduziert L'Oreal-Beteiligung 

Nestle gewinnen 2,1 Prozent, nachdem der Lebensmittelriese 22,26 Millionen L'Oreal-Aktien verkauft und dadurch seine Beteiligung von 23,3 auf 20,1 Prozent gesenkt hat. Erlöst werden dadurch rund 8,9 Milliarden Euro, die Nestle für Aktienrückkäufe verwenden will. Insgesamt soll das Rückkaufprogramm bis 2024 rund 20 Milliarden Franken betragen. L'Oreal (-0,6%) wiederum will das Geschäft mit Barmitteln und Schulden finanzieren und die zurückgekauften Aktien einziehen.

Kräftig abwärts um 7,1 Prozent geht es nach einer Gewinnwarnung mit der Aktie des belgischen Metallverarbeiters Umicore. Das Kathodengeschäft werde bis 2023 geringer als erwartete Umsätze erbringen und dazu noch unter dem Marktwachstum liegen, so das Unternehmen. Dies komme zu den ohnehin negativen Einflüssen des Halbleitermangels noch dazu, so die Analysten der ING.

Unter den europäischen Biotechnologieaktien ragen Valneva in Paris mit 7,4 Prozent Kursplus hervor. Das französische Unternehmen hat gemeldet, den Zulassungsprozess für Bahrain gestartet zu haben. Dank des neuen Liefervertrags für den Covid-Impfstoff mit Bahrain und dem mit der EU könnte Valneva daraus rund 430 Millionen Euro einnehmen, heißt es von den Analysten bei Bryan Garnier. Zwar habe Valneva nicht den Preis per Dosis veröffentlicht, jedoch dürfte er ähnlich wie in der EU bei rund 17 Euro liegen.


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Euro-Stoxx-50           4.249,17      -0,6%      -27,03     +19,6% 
Stoxx-50                3.737,45      -0,3%      -11,41     +20,2% 
DAX                    15.712,22      -0,6%     -101,72     +14,5% 
MDAX                   34.747,92      -0,3%      -91,50     +12,8% 
TecDAX                  3.864,84      -0,7%      -26,71     +20,3% 
SDAX                   16.582,68      -0,6%      -91,89     +12,3% 
FTSE                    7.359,16      +0,3%       19,26     +13,6% 
CAC                     7.042,37      -0,3%      -23,02     +26,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,33                  +0,05      +0,25 
US-Zehnjahresrendite        1,50                  +0,03      +0,58 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %     Mi,8:30   Di,17:05   % YTD 
EUR/USD                   1,1316      +0,4%      1,1288     1,1250   -7,4% 
EUR/JPY                   128,78      +0,6%      127,96     127,82   +2,1% 
EUR/CHF                   1,0446      +0,2%      1,0424     1,0417   -3,4% 
EUR/GBP                   0,8571      +0,7%      0,8527     0,8491   -4,0% 
USD/JPY                   113,84      +0,2%      113,36     113,62  +10,2% 
GBP/USD                   1,3202      -0,3%      1,3238     1,3249   -3,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,3394      -0,4%      6,3537     6,3647   -2,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                50.914,38      +1,2%   50.525,14  51.847,72  +75,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  71,94      72,05       -0,2%      -0,11  +51,5% 
Brent/ICE                  75,29      75,44       -0,2%      -0,15  +49,3% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.783,75   1.784,07       -0,0%      -0,33   -6,0% 
Silber (Spot)              22,46      22,53       -0,3%      -0,07  -14,9% 
Platin (Spot)             958,72     956,44       +0,2%      +2,28  -10,4% 
Kupfer-Future               4,37       4,34       +0,6%      +0,03  +24,0% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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December 08, 2021 10:12 ET (15:12 GMT)