ZÜRICH (Dow Jones)--Konjunktursorgen haben am Montag die Kauflaune der Anleger am schweizerischen Aktienmarkt gedämpft. In China war das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Und die jeweiligen September-Daten zur Industrieproduktion enttäuschten sowohl im Reich der Mittel als auch in den USA. Zur Zurückhaltung trug auch die gerade anlaufende Bilanzsaison bei. Am Markt wird befürchtet, dass die Unternehmensgewinne im dritten Quartal aufgrund von Lieferkettenproblemen nicht mehr so stark gewachsen sind wie im ersten und zweiten.

Der SMI gewann 0,1 Prozent auf 11.968 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 24,29 (zuvor: 34,81) Millionen Aktien. Die schwachen Konjunkturdaten lasteten auf den Kursen von Zyklikern wie ABB (-1,1%) oder Geberit (unv.). Aktien von Banken tendierten uneinheitlich. Sie profitieren zwar tendenziell von den zuletzt gestiegenen Marktzinsen, litten aber unter einer Konjunkturschwäche. Credit Suisse sanken um 1,2 Prozent und Julius Bär um 0,7 Prozent. UBS schafften den Dreh ins Plus und schlossen 0,3 Prozent höher.

Auf der Verliererseite standen auch die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (-1,0%) und Swatch (-1,2%), die stark vom chinesischen Markt abhängen. Dass der Einzelhandelsumsatz in China im September überraschend deutlich gestiegen war, stützte nicht.

Zu Richemont kursierten am Markt Gerüchte, das Unternehmen prüfe "Optionen" für seine schwächelnde E-Commerce-Sparte Yoox-Net-a-Porter (YNAP), wozu auch ein Verkauf des Geschäftsbereichs gehören könnte. Die beste Lösung wäre nach Ansicht von Vontobel jedoch die Bildung eines Konsortiums, zu dem neben Richemont auch die YNAP-Wettbewerber Farfetch, Alibaba und Kering gehören könnten. Keines der Unternehmen würde in diesem Fall die Mehrheitskontrolle ausüben, so Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy. Richemont könnte sich auf die Kernmarken konzentrieren, nachdem YNAP über Jahre Verluste eingefahren habe und ein ausgeglichenes Ergebnis laut Management noch Jahre entfernt sei.

Zu den Stützen des Marktes gehörte das Indexschwergewicht Nestle mit einem Plus von 0,2 Prozent. Stark nachgefragt waren die Aktien von Logitech (+1,9%). Stützend dürfte in diesem Fall gewirkt haben, dass sich in den USA die Technologiewerte am Montag vergleichsweise gut hielten.

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October 18, 2021 11:45 ET (15:45 GMT)