Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Bank of Japan (BoJ) hat ihre lockere Geldpolitik trotz steigender Preisdaten und wachsender Erwartungen einer baldigen Änderung der Politik bekräftigt. Wie die Zentralbank mitteilte, bleibt die Obergrenze für zehnjährige Staatsanleihen bei 1,0 Prozent. Diesen Zins hatte die BoJ im Juli von 0,5 Prozent erhöht. Die kurzfristigen Zinssätze bleiben bei minus 0,1 Prozent, wie die Notenbank weiter mitteilte. Die Verbraucherpreise - ohne die schwankungsanfälligen Preise für frische Lebensmittel und Energie - stiegen im August um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie aus den am Freitag veröffentlichten Regierungsdaten hervorgeht.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) September 
          PROGNOSE: 50,7 
          zuvor:    50,5 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) September 
          PROGNOSE: 48,2 
          zuvor:    47,9 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.380,25  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  14.902,25  +0,3% 
Nikkei-225                32.396,48  -0,5% 
Hang-Seng-Index           17.868,68  +1,2% 
Kospi                      2.577,12  +2,5% 
Shanghai-Composite         3.108,45  +0,8% 
S&P/ASX 200                7.045,00  -0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Die Indizes können sich im Verlauf erholen. Im Blick steht die Zinsentscheidung der japanischen Notenbank, während die falkenhaften Aussagen der US-Notenbank vom Mittwoch nachwirken. Am Donnerstag war es an der Wall Street darauf weiter nach unten gegangen und die Renditen der US-Anleihen stiegen kräftig weiter - im Zehnjahresbereich auf das höchste Niveau seit 2007. De Bank of Japan (BoJ) hält an ihrem ultraexpansiven Kurs fest, sie hat den Einlagensatz und die Zielrendite 10-jähriger Staatsanleihen unverändert belassen. Der Yen macht darauf nach der Zwischenerholung vom Vortag wieder einen Rücksetzer nahe an seine Jahrestiefs gegenüber dem Dollar. Auf Tagesbasis gewinnt der Dollar 0,4 Prozent auf 148,18 Yen. Der Nikkei-225-Index hat derweil Anfangsverluste vermindert auf nur noch 0,2 Prozent und steht bei 32.513 Punkten. Derweil sind die japanischen Verbraucherpreise im August im Kern etwas höher ausgefallen als erwartet und liegen weiter klar über dem Ziel der Notenbank. In Schanghai hat der Index sogar ins Plus gedreht. Er steigt um 0,8 Prozent. Auch in Hongkong werden nach Verlusten im frühen Geschäft nun kräftige Gewinne von 1,2 Prozent verzeichnet. In Korea lassen nachgebende Transport-, Schiffsbau- und Halbleiterwerte den Markt um 0,1 Prozent fallen. Teilnehmer berichten von einer verhaltenen Stimmung wegen der Aussagen der US-Notenbank vom Mittwoch. Aber auch hier waren zunächst noch höhere Abgaben verzeichnet worden.

US-NACHBÖRSE

Im nachbörslichen Handel an der Wall Street am Donnerstag standen ein Quartalsbericht und Nachrichten zu einer FDA-Entscheidung im Fokus. Der Kinderbuchverlag Scholastic hat im ersten Geschäftsquartal einen geringeren Umsatz verzeichnet, da die Nachfrage auf dem Einzelhandelsmarkt für Bücher schwach blieb. Der Verlust des Unternehmens hat sich in diesem Quartal ausgeweitet. Die Aktien fielen nachbörslich um knapp 17 Prozent. Puma Biotechnology hat mitgeteilt, dass das Unternehmen von der FDA den sogenannten Orphan-Drug-Status für sein Alisertib, ein Medikament zur Behandlung von kleinzelligem Lungenkrebs, erhalten hat. Die Aktien stiegen um 3,5 Prozent. Faraday Future Intelligent Electric gewannen 5,4 Prozent. Das Unternehmen teilte mit, dass mehrere hochrangige Führungskräfte, einschließlich des neuen Vorstandsvorsitzenden und Gründers, eine Vereinbarung über Gehaltsverzicht und Aktienkauf abgeschlossen haben.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.070,42  -1,1%  -370,46      +2,8% 
S&P-500        4.330,00  -1,6%   -72,20     +12,8% 
Nasdaq-Comp.  13.223,99  -1,8%  -245,33     +26,4% 
Nasdaq-100    14.694,24  -1,8%  -276,39     +34,3% 
 
                     Donnerstag  Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien) 846 Mio     759 Mio 
Gewinner               462       1.169 
Verlierer            2.489       1.735 
Unverändert             52         104 
 

Sehr schwach - Die Aussagen der US-Notenbank vom Vortag belasteten weiter. Die Fed hat zwar wie erwartet den Leitzins unverändert gelassen, aber für einen längeren Zeitraum hohe Zinsen signalisiert. Sie avisierte eine weitere Zinsanhebung im laufenden Jahr, um die hohe Inflation zu bekämpfen, und für Ende des kommenden Jahres ein Niveau von rund 5 Prozent - bei einer weiter datenabhängigen Vorgehensweise. Die am Berichtstag veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deuteten mit einem überraschenden Rückgang auf einen weiterhin robusten Arbeitsmarkt hin. Die Fedex-Aktien gewannen 4,5 Prozent. Der US-Logistikkonzern hat im ersten Geschäftsquartal den Gewinn trotz sinkender Umsätze stärker gesteigert als von Analysten erwartet. Rückenwind gaben dem Konzern umfangreiche Kostensenkungen. Cisco Systems gaben mit einem geplanten milliardenschweren Zukauf von Splunk aus dem Bereich Cybersicherheit um 3,9 Prozent nach. Die Splunk-Aktie machte einen Kurssprung um 20,8 Prozent.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,14         -5,1        5,19       71,5 
5 Jahre                  4,62         +4,0        4,58       61,9 
7 Jahre                  4,58         +6,1        4,52       60,7 
10 Jahre                 4,48         +6,7        4,41       59,9 
30 Jahre                 4,57        +11,6        4,45       59,5 
 

Am Anleihemarkt legten die Renditen im Gefolge der Fed-Aussagen erneut zu. Die Rendite 10-jähriger Papiere erhöhte sich um 6,7 Basispunkte auf 4,48 Prozent - den höchsten Stand seit 2007. Der Rückgang der Erstanträge liefert einen weiteren Grund für die Fed, die Geldpolitik straff zu halten, hieß es. Stephen Stanley von Santander stellte fest, dass dies der niedrigste Stand seit Januar ist und diese Zahlen sicherlich auf einen immer noch angespannten Arbeitsmarkt hindeuten.

DEVISEN


DEVISEN    zuletzt  +/- %      00:00  Do, 9:19 Uhr   % YTD 
EUR/USD     1,0654  -0,1%     1,0660        1,0646   -0,5% 
EUR/JPY     157,69  +0,2%     157,30        157,82  +12,4% 
EUR/GBP     0,8674  +0,0%     0,8671        0,8638   -2,0% 
GBP/USD     1,2283  -0,1%     1,2293        1,2324   +1,6% 
USD/JPY     148,00  +0,3%     147,58        148,28  +12,9% 
USD/KRW   1.335,85  -0,6%   1.343,50      1.338,37   +5,9% 
USD/CNY     7,1856  -0,1%     7,1908        7,3040   +4,2% 
USD/CNH     7,3054  -0,1%     7,3140        7,3070   +5,5% 
USD/HKD     7,8193  -0,0%     7,8204        7,8229   +0,1% 
AUD/USD     0,6426  +0,2%     0,6415        0,6419   -5,7% 
NZD/USD     0,5938  +0,1%     0,5932        0,5919   -6,5% 
Bitcoin 
BTC/USD  26.634,94  +0,1%  26.616,03     27.030,67  +60,5% 
 

Der Dollar zeigte sich nach den falkenhaften Tönen der US-Notenbank etwas fester. Der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent. Auch der überraschende Rückgang der Erstanträge habe gestützt, hieß es. Dieser passe nicht zum Bild einer sich abkühlenden Wirtschaft.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex    90,35        89,63  +0,8%    +0,72  +15,3% 
Brent/ICE    93,87         93,3  +0,6%    +0,57  +14,3% 
 

Die Ölpreise verzeichneten nach einem volatilen Handel leichte Abgaben. Für Brent und WTI ging es um bis zu 0,3 Prozent abwärts. Russland hatte erklärt, dass es mit sofortiger Wirkung ein vorübergehendes Ausfuhrverbot für Benzin und Diesel verhängt, um den heimischen Markt vor den entscheidenden Heizmonaten im Winter zu stützen. Positiv wurden auch die guten Arbeitsmarkt-Daten aufgenommen, welche die Hoffnung auf eine gute Öl- und Kraftstoffnachfrage stützten.

METALLE


METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.924,17  1.919,98  +0,2%    +4,19   +5,5% 
Silber (Spot)     23,55     23,43  +0,5%    +0,13   -1,7% 
Platin (Spot)    930,20    924,00  +0,7%    +6,20  -12,9% 
Kupfer-Future      3,71      3,70  +0,4%    +0,02   -2,6% 
 

Der Goldpreis gab nach zuletzt fünf Tagen mit Gewinnen um 0,6 Prozent nach. Die Aussicht auf länger höhere Zinsen und der starke Dollar belasteten das Edelmetall, sagte ein Beobachter.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

*JAPAN/KERNVERBRAUCHERPREISE Aug +3,1% (PROG: +3,0%) gg Vj

CHINA / TAIWAN

Der chinesische Vizepräsident Han Zheng hat vor den Vereinten Nationen Chinas Anspruch auf Taiwan bekräftigt und erklärt, Peking bevorzuge einen "friedlichen" Weg zu einer "Wiedervereinigung". Niemand sollte jemals "die feste Entschlossenheit, den starken Willen und die Kraft des chinesischen Volkes unterschätzen, wenn es darum geht, seine Souveränität und territoriale Integrität zu schützen", sagte Han in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York am Donnerstag.


=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

September 22, 2023 01:30 ET (05:30 GMT)