Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die schwache Nachfrage, der Lagerabbau bei den Kunden und niedrigere Preise für viele Produkte lassen Wacker Chemie pessimistischer werden. Der MDAX-Konzern senkte seine Prognose für das Gesamtjahr. Eine Erholung der Nachfrage sei bislang nicht erkennbar, teilte das Unternehmen mit. Den Umsatz sieht Wacker nun bei 6,5 bis 6,8 Milliarden Euro, das EBITDA bei 800 Millionen bis 1 Milliarde Euro. Die bisherige Prognose hatte auf ein EBITDA von 1,1 bis 1,4 Milliarden Euro bei Erlösen von 7 bis 7,5 Milliarden Euro gelautet. Laut Wacker sah ein Analystenkonsens von Vara den Umsatz bei 7,0 Milliarden Euro und das EBITDA bei 1,1 Milliarden Euro. Die entsprechende Marge sieht der Konzern weiter "deutlich unter Vorjahr". Der ROCE werde nun voraussichtlich unter den Kapitalkosten liegen. Bislang sollte er über den Kapitalkosten, aber deutlich unter Vorjahr liegen. Der Ausblick für Investitionen, Netto-Cashflow, Netto-Finanzschulden und Abschreibungen blieb unverändert.


                          VORAB* 
                     BEKANNTGABE   PROG  PROG  PROG 
2. QUARTAL             2Q23 ggVj   2Q23  ggVj  Zahl    2Q22 
Umsatz                1.750 -20%  1.779  -18%    11   2.174 
EBITDA                  255 -59%    265  -58%    11     626 
EBIT                   k.A.   --    161  -70%    10     529 
Ergebnis nach Steuern  k.A.   --    116  -70%    10     391 
Ergebnis je Aktie      k.A.   --   2,17  -72%     9    7,67 
* Veröffentlichung der endgültigen Halbjahreszahlen: am 27. Juli 2023 
 

- Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro;

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 NL/ASML Holding NV, Ergebnis 2Q

07:20 SE/Volvo AB, Ergebnis 2Q

13:25 US/Goldman Sachs Group Inc, Ergebnis 2Q

22:00 US/Netflix Inc, Ergebnis 2Q

22:05 US/United Airlines Holdings Inc, Ergebnis 2Q

22:08 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 2Q

22:08 US/Tesla Inc, Ergebnis 2Q

22:10 US/Alcoa Inc, Ergebnis 2Q

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Hellofresh SE, Indikationen 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- GB 
  08:00 Verbraucherpreise Juni 
        Verbraucherpreise 
        PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+8,1% gg Vj 
        zuvor:    +0,7% gg Vm/+8,7% gg Vj 
        Verbraucherpreise Kern 
        PROGNOSE:        k.A./+7,1% gg Vj 
        zuvor:    +0,8% gg Vm/+7,1% gg Vj 
- EU 
  11:00 Verbraucherpreise Juni 
        Eurozone 
        PROGNOSE:         +0,3% gg Vm/+5,5% gg Vj 
        Vorabschätzung:   +0,3% gg Vm/+5,5% gg Vj 
        zuvor:             0,0% gg Vm/+6,1% gg Vj 
        Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
        PROGNOSE:         +0,3% gg Vm/+5,4% gg Vj 
        Vorabschätzung:   +0,3% gg Vm/+5,4% gg Vj 
        zuvor:            +0,2% gg Vm/+5,3% gg Vj 
- US 
  14:30 Baubeginne/-genehmigungen Juni 
        Baubeginne 
        PROGNOSE:  -9,3% gg Vm 
        zuvor:    +21,7% gg Vm 
        Baugenehmigungen 
        PROGNOSE:  -0,7% gg Vm 
        zuvor:     +5,2% gg Vm 
 
  16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy 
        Information Administration (EIA) 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.221,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.586,00  -0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   15.959,50  -0,1% 
Nikkei-225               32.788,59  +0,9% 
Schanghai-Composite       3.190,01  -0,2% 
Hang-Seng-Index          18.799,68  -1,1% 
                                  +/- Ticks 
Bund -Future              134,13%    +12 
 
Vortag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                16.125,49      +0,4% 
DAX-Future         16.240,00      +0,3% 
XDAX               16.142,44      +0,3% 
MDAX               28.067,94      +1,2% 
TecDAX              3.196,57      -0,1% 
EuroStoxx50         4.369,73      +0,3% 
Stoxx50             3.945,31      +0,5% 
Dow-Jones          34.951,93      +1,1% 
S&P-500-Index       4.554,98      +0,7% 
Nasdaq-Comp.       14.353,64      +0,8% 
EUREX                zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future         134,01%        +92 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Börsen dürften wenig verändert in den Handel starten. Zunehmend in den Blick rückt die an Fahrt aufnehmende Berichtssaison. Diese ist bisher trotz einiger Gewinnwarnungen insgesamt recht ordentlich ausgefallen. Stützend an Wall Street wirkten bislang vor allem überzeugende Geschäftszahlen aus der Finanzbranche. Übergeordnet blicken Anleger bereits auf die geldpolitischen Entscheidungen von Fed und EZB in der kommenden Woche. In beiden Fällen wird mit Zinserhöhungen gerechnet. Allerdings erwarten Beobachter einen baldigen Zinsgipfel - vor allem in den USA. Schwächere US-Konjunkturdaten am Vortag haben diese Erwartung untermauert.

Rückblick: Etwas fester - Schwächere US-Konjunkturdaten wirkten tendenziell stützend, da sie die Erwartung eines baldigen Zinsgipfels in den USA unterstrichen. Telekommunikation stellte den mit Abstand schwächsten Sektor in Europa, er fiel um 0,9 Prozent. Es belasteten schwache US-Vorgaben. Vodafone und Orange gaben bis zu 0,7 Prozent nach, Deutsche Telekom sogar 1,8 Prozent. "Hier zeigt sich die vorher schon latente Verkaufsbereitschaft in defensiven Branchen", kommentierte ein Händler. Denn der Grund für den US-Einbruch betreffe Europäer gar nicht, er gehe auf Sorgen um Altlasten aus bleiummantelten Kabeln in den USA zurück. Novartis (+4,6%) hob nach einem starken ersten Halbjahr die Prognosen an und will zudem eigene Aktien im Wert bis zu 15 Milliarden US-Dollar zurückkaufen. Ocado sprangen um 19 Prozent nach oben dank besserer Geschäftszahlen.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas fester - Atoss Software (+8,4%) wurde nach einem starken ersten Halbjahr zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Die Langfristziele von Knorr-Bremse (-2,5%) überzeugten Anleger nicht. Bei Befesa (-0,3%) kam der überraschende Abgang von CFO Wolf Lehmann schlecht an. Immobilienaktien profitierten von positiven Kommentaren der Analysten der Deutschen Bank. So wurden Vonovia (+4,1%) und TAG Immobilien (+4,9%) hochgestuft. Covestro machten kurz vor Handelsschluss einen Satz nach oben und gingen mit Aufschlägen von 5,6 Prozent auf 50,30 Euro aus dem Handel. Im Handel wurde auf Spekulationen verwiesen, der Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi könnte etwa 57 Euro je Covestro-Aktie bieten. Auch andere Chemiewerte waren im Windschatten gesucht - BASF rückten 3,2 Prozent vor und Lanxess 4,1 Prozent. Evonik schlossen 1,7 Prozent fester.

XETRA-NACHBÖRSE

Gewinnwarnungen von Wacker Chemie und Stratec haben Bewegung gebracht. Beide Unternehmen hatten ihre Jahresprognosen gesenkt, worauf der Kurs der Wacker-Aktie am Abend um fast 4 Prozent nachgab. Stratec verbilligten sich um rund 7 Prozent.

USA - AKTIEN

Fester - Überzeugende Geschäftszahlen, vor allem aus dem Bankensektor, haben die Aktienmärkte nach oben getragen. Konjunkturdaten zu Einzelhandelsumsatz und Industrieproduktion enttäuschten, änderten aber nichts an den Zinserwartungen und lasteten daher nicht nachhaltig auf der Stimmung. Unter den Einzelwerten liefen Bank of America um 4,4 Prozent nach oben. Die Bank steigerte den Gewinn um knapp ein Fünftel und übertraf die Erwartungen. BNY Mellon (+4,1%) hat ebenfalls die Prognosen übertroffen. Morgan Stanley steigerten sich nach Zahlenausweis um 6,4 Prozent, obwohl höhere Kosten der Bank trotz steigender Erträge einen Gewinnrückgang beschert hatten. Das Ergebnis fiel dabei aber besser als erwartet aus. Charles Schwab verteuerten sich nach Zahlenvorlage um 12,6 Prozent. FB Financial reagierten mit 6,5 Prozent plus auf die Vorlage der Quartalszahlen. Lockheed Martin (-3%) hatte die Erwartungen geschlagen und die Prognose erhöht. Analysten bemängelten aber den Cashflow. Microsoft stiegen um 4 Prozent auf ein Rekordhoch. Der Konzern will gewerblichen Nutzern für 30 Dollar pro Monat und Person den Zugang zu einem KI-gestützten Assistenten für die beliebte Arbeitssoftware Microsoft 365 anbieten. Analysten äußerten sich begeistert.

USA - ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,76         +2,6          4,74           34,4 
5 Jahre                  4,01         -0,7          4,02            1,2 
7 Jahre                  3,90         -1,3          3,92           -6,6 
10 Jahre                 3,79         -1,6          3,81           -8,6 
30 Jahre                 3,90         -2,6          3,93           -6,7 
 

Die schwächeren Einzelhandelsdaten stützten die Anleihekurse leicht.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:24 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1220        -0,1%     1,1228         1,1234   +4,8% 
EUR/JPY           156,39        +0,3%     155,88         155,94  +11,4% 
EUR/CHF           0,9633        +0,0%     0,9631         0,9634   -2,7% 
EUR/GBP           0,8622        +0,1%     0,8612         0,8590   -2,6% 
USD/JPY           139,40        +0,4%     138,83         138,81   +6,3% 
GBP/USD           1,3014        -0,2%     1,3038         1,3078   +7,6% 
USD/CNH           7,2185        +0,4%     7,1931         7,1864   +4,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        30.108,75        +1,0%  29.813,90      29.875,69  +81,4% 
 

Der Dollar bewegte sich kaum vom Fleck. Auf der einen Seite stützte die Erwartung, dass die US-Notenbank in diesem Monat noch einmal die Zinsen anheben wird, auf der anderen Seite bremsten leicht sinkende Anleihezinsen. Zudem befeuerten die schwachen Daten die Spekulation über das baldige Erreichen des Zinsgipfels.

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July 19, 2023 01:32 ET (05:32 GMT)