FRANKFURT (awp international) - Die Hoffnung auf eine leichte Entspannung der Ukraine-Krise hat den Eurokurs am Montag gestützt. Die Gemeinschaftswährung machte ihre zum Wochenschluss zum Dollar erlittenen Verluste zwischenzeitlich vollständig wett, bevor sie wieder etwas unter Druck geriet. Aktuell notiert der Euro bei 1,1349 US-Dollar.

Der Franken gewinnt dagegen zu Euro und Dollar klar an Wert. Aktuell kostet der Euro, der kurzzeitig gar unter die Marke von 1,04 gefallen ist, 1,0403 Franken. Am Morgen wurde die Einheitswährung noch mit 1,0457 gehandelt. Der Dollar wird derweil zu 0,9167 Franken und damit tiefer als am Morgen (0,9198) bewertet. Angesichts der grossen Verunsicherung machten die Anleger keine Experimente, sondern suchten das Altbewährte, heisst es in einem Kommentar der St. Galler Kantonalbank. "Auf der Suche nach Sicherheit ist der Griff nach dem Franken nicht weit."

In den festgefahrenen Konflikt mit Russland kommt etwas Bewegung: Zur Deeskalation ist ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin geplant. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte beiden ein solches Treffen und anschliessend ein weiteres mit allen Beteiligten vorgeschlagen. US-Präsident Biden habe "im Prinzip" einem Treffen mit Putin zugestimmt, teilte das Weisse Haus mit. Bedingung sei allerdings, dass Russland vorher nicht in die Ukraine einmarschiere.

Kremlsprecher Dmitri Peskow dämpfte gleichwohl zuletzt allzu hohe Erwartungen an ein baldiges solches Treffen. Putin und Biden könnten zwar jederzeit entscheiden, sich persönlich zu treffen oder zu telefonieren, es gebe aber noch keine konkreten Pläne dazu.

Entsprechend fiel auch die Reaktion des Rubel auf die jüngsten Nachrichten aus. So legte die russische Währung zunächst deutlich gegenüber dem US-Dollar zu, büsste dann aber die Gewinne wieder ein.

Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten gerieten aktuelle Konjunkturdaten aus der Eurozone in den Hintergrund. Dabei hat die weniger angespannte Corona-Lage die Unternehmensstimmung in dem Währungsraum deutlich aufgehellt, wie der unerwartet starke Anstieg des Einkaufsmanagerindex des Instituts IHS Markit im Februar zeigte.

Jörg Zeuner, Chefökonom von Union Investment, sprach von einem guten Signal für die europäische Wirtschaft. "Bleibt zu hoffen, dass die bestehenden Risikofaktoren den optimistischen Einkaufsmanagern keinen Strich durch die Rechnung machen."

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