FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Montag vor Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimas zum Dollar leicht zugelegt. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1664 US-Dollar und damit etwas mehr als am Freitagabend.

Auch das EUR/CHF-Währungspaar notiert am Montagmorgen mit 1,0685 leicht höher als am Freitagabend, d.h. der Euro hat auch zum Franken leicht zugelegt. Am späten Freitagabend war das Paar mit 1,06435 allerdings auf ein neues Jahrestief gefallen. Ob es danach zu Interventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kam, ist laut Händlern zwar nicht bekannt, aber gut möglich. Das USD/CHF-Paar wurde zuletzt bei 0,9163 gehandelt und damit praktisch auf dem gleichen Stand wie am Freitagabend.

Was genau die Gründe sind für die jüngste Frankenstärke, ist nicht so ganz offensichtlich und wird entsprechend in Marktkreisen breit diskutiert. Die Aufwertung des Frankens in den letzten Wochen sollte man nicht überinterpretieren und überbewerten, meint allerdings Thomas Stucki von der St. Galler Kantonalbank in einem Kommentar. Sie zeige aber einmal mehr, dass der Franken immer wieder gesucht werde, wenn in der wirtschaftlichen oder politischen Welt dunkle Wolken aufzögen. Einen rechten Anteil an Schweizer Franken im Portfolio zu halten, mache aus Sicherheitsüberlegungen entsprechend "absolut Sinn".

Zum Wochenstart richten sich die Blicke der Anleger auf die Unternehmensstimmung in Deutschland. Das Münchner Ifo-Institut veröffentlicht sein monatliches Geschäftsklima. Es wird mit einer abermaligen Eintrübung gerechnet. Zuletzt hatten vor allem die erheblichen Störungen im internationalen Warenhandel für grosse Verunsicherung gesorgt.

Unter Druck stand weiterhin die türkische Lira. Zu Dollar und Euro fiel die Währung abermals auf Rekordtiefstände. Nachdem vergangene Woche vor allem die Geldpolitik der türkischen Notenbank belastet hatte, sorgte zu Wochenbeginn die Aussenpolitik für Verunsicherung. Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte am Wochenende zehn Botschafter, darunter diejenigen Deutschlands und der USA, zu unerwünschten Personen erklärt. Hintergrund sind Forderungen zur Freilassung des türkischen Unternehmers und Kulturförderers Osman Kavala.

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