FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist zum Wochenstart nach einer weiteren Eskalation des Ukraine-Kriegs gegenüber dem US-Dollar unter Druck geraten. Am frühen Montagabend kostet die Gemeinschaftswährung 1,1225 Dollar und damit weniger als am Freitagabend. Allerdings hat sich der Euro in Teilen wieder erholt - in der Nach war der Kurs zeitweise bis auf 1,1122 Dollar gefallen.

Der Schweizer Franken bleibt als sicherer Hafen gesucht. Der Euro notiert mit 1,0307 Franken nur noch knapp über der 1,03er-Marke, nachdem der Kurs am Freitagabend noch über 1,04 lag. Der Dollar ist gleichzeitig unter die Marke von 0,92 gefallen und kostet am frühen Abend 0,9183 Franken. Als sicherer Hafen gefragt ist derzeit auch der japanische Yen.

Der russische Rubel ist derweil regelrecht eingebrochen. Hintergrund sind scharfe Wirtschaftssanktionen des Westens als Reaktion auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Unter anderem sollen russische Banken vom internationalen Informationssystem Swift ausgeschlossen werden. Zudem wird ein Teil der Währungsreserven des Landes eingefroren. Der Rubel ist in der Folge auf ein Rekordtief zum US-Dollar gefallen. Zeitweise mussten für einen Dollar etwa 117 Rubel gezahlt werden, nach etwa 84 Rubel am Freitag.

Die russische Notenbank hat auf die Sanktionen mit einer drastischen Zinsanhebung um 10,5 Prozentpunkte auf 20 Prozent reagiert. Das Finanzministerium führte darüber hinaus eine Pflicht für Unternehmen ein, Teile ihrer Erlöse in Fremdwährung zu veräussern. Die Massnahme dürfte ebenfalls darauf abzielen, den Kurssturz der russischen Währung zu begrenzen. Commerzbank-Volkswirt Ulrich Leuchtmann sieht nur geringe Chancen, dass die Massnahmen der Notenbank wirken. Schliesslich sei ihr Mitteleinsatz angesichts der Sanktionen von nun an naturgemäss beschränkt.

Unterdessen haben Delegationen aus Russland und der Ukraine an der ukrainisch-belarussischen Grenze Friedensverhandlungen aufgenommen. Die Kampfhandlungen gingen trotzdem weiter. Der russische Delegationsleiter Medinski hatte zuvor versichert, dass Moskau interessiert an einer Einigung sei. Zur Forderung Kiews hiess es in einer Mitteilung: "Die Schlüsselfrage der Verhandlungen ist die unverzügliche Feuereinstellung und der Abzug der Truppen vom Territorium der Ukraine."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83550 (0,83740) britische Pfund und 129,31 (129,64) japanische Yen fest.

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          (17.20)    (13.00)    (06.15)    (21.11)    (17.22)

EUR/USD   1,1225     1,1201     1,1150     1,1261     1,1261
USD/CHF   0,9183     0,9219     0,9262     0,9265     0,9274
EUR/CHF   1,0307     1,0324     1,0326     1,0433     1,0441
GBP/CHF   1,2312     1,2346     1,2365     1,2425     1,2449
USD/JPY   115,18     115,55     115,56     115,56     115,59

Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1915 Dollar. Das waren etwa 25 Dollar mehr als am Vortag.

jsl/jkr/he/jl