FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag zum Dollar insgesamt leicht nachgegeben. Im Gegensatz zu der Berg- und Talfahrt am Vortag halten sich die Kursbewegungen aber in engen Grenzen. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1394 US-Dollar. Damit hat sich der Kurs wieder der 1,14er-Marke angenähert, nachdem er Morgen klar darunter gefallen war.

Zum Franken notiert der Euro ebenfalls etwas tiefer, hat aber ebenfalls einen Teil der Verlust vom Morgen wieder wettgemacht. Im Mittagshandel liegt der Kurs bei 1,0564 Franken. Der Dollar notiert derweil auf 0,9271 Franken und damit ebenfalls höher als noch am Donnerstagabend.

Infolge der unerwartet hohen US-Inflationsdaten für Januar war der Euro am Donnerstag in einer ersten Reaktion unter Druck geraten und unter 1,14 Dollar gefallen, bevor er sich zwischenzeitlich deutlich erholte und fast bis auf 1,15 Dollar stieg. Heute Freitag hat jedoch der Dollar wieder an Wert gewonnen gegenüber dem Euro. Die Aussicht auf kräftig steigende Leitzinsen zur Bekämpfung der deutlichen Preissteigerungen in den USA stützt letztlich die US-Währung - zumal James Bullard, Präsident der Notenbank von St. Louis, sagte, er befürworte eine Leitzinsanhebung um insgesamt einen vollen Prozentpunkt bis Juli.

Die leichten Verluste beim Euro werden aber auch mit jüngsten Aussagen der EZB-Präsidentin erklärt. Christine Lagarde fürchtet nicht, dass höhere Tarifabschlüsse die Inflation weiter anheizen könnten. In den meisten Eurostaaten, darunter Deutschland, seien die Lohnforderungen ausgesprochen moderat, so die Französin zum Redaktionsnetzwerk Deutschland.

In Deutschland scheint indes eine durchgreifende Entspannung bei den Preisen nicht in Sicht. Angeheizt von einem weiteren Energiepreissprung legten die Verbraucherpreise in Deutschland im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,9 Prozent zu. Das Statistische Bundesamt bestätigte damit eine erste Schätzung.

Das britische Pfund legt derweil gegenüber vielen wichtigen Währungen zu, nachdem robuste Konjunkturdaten aus dem Vereinigten Königreich veröffentlicht worden sind. Die Wirtschaft des Landes war im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Nach einem Einbruch infolge der Corona-Pandemie im Jahr 2020 um 9,4 Prozent wuchs die Wirtschaftsleistung 2021 um 7,5 Prozent. Dies war der stärkste Anstieg seit dem Zweiten Weltkrieg.

Am Nachmittag wird noch die Verbraucherumfrage der Universität von Michigan veröffentlicht. Diese ist nach Aussagen der Landesbank Hessen-Thüringen eine der am meisten beachteten Stimmungsbarometer in den Vereinigten Staaten, denn erste Daten lägen bereits etwa zur Monatsmitte vor.

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