FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag weiter unter Druck gestanden. Im Tagestief kostete die Gemeinschaftswährung 1,1453 US-Dollar und damit so wenig wie letztmalig im Juli 2020. Am Mittag stand der Kurs wenig höher auf 1,1474.

Die US-Währung legte auch zum Franken zu und notierte am Vormittag erstmals seit Ende Oktober wieder über der 0,92-Marke. Momentan steht der Dollar auf 0,9205, im frühen Handel kostete er noch 0,9182 Franken. Das EUR/CHF-Paar steht derzeit mit 1,0564 wieder etwas höher als im erst letzte Nacht erreichten Jahrestief von 1,0533.

Auslöser der Dollaravancen sind Inflationsdaten aus den USA vom Vortag. Mit 6,2 Prozent sind die Verbraucherpreise im Oktober dort so stark gestiegen wie seit 31 Jahren nicht mehr. Die hohe Inflation weckt Erwartungen auf Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed, was den Dollar tendenziell attraktiver macht. Er wertet gegenüber anderen Währungen wie dem Euro und dem Dollar auf.

Unterdessen hat sich der österreichische Notenbankchef Robert Holzmann dafür ausgesprochen, dass die EZB ihre Wertpapierkäufe bereits 2022 komplett einstellen könnte. Sollte die Inflation nachhaltig dem EZB-Ziel entsprechen, könnten die Käufe im Herbst oder gegen Ende 2022 eingestellt werden, sagte Holzmann am späten Mittwochabend in London. Er gilt als Vertreter einer straffen Geldpolitik, die im EZB-Rat derzeit nicht mehrheitsfähig ist.

Wirtschaftsdaten, die für Marktbewegung sorgen könnten, stehen am Donnerstag nur wenige an. In den USA herrscht feiertagsbedingt überwiegend Ruhe. In der Eurozone äussern sich einige hochrangige Zentralbankvertreter.

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