Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte gemäss vorbörslichen Indikationen zum Wochenschluss mit festeren Notierungen starten. Mit den nach Europaschluss deutlich erholten Kursen an der Wall Street und überwiegend freundlichen Aktienmärkten in Asien seien die Vorgaben für den heutigen Handelstag erst einmal positiv, heisst es im Handel. Die Rede ist von einer Gegenbewegung auf die jüngsten Abgaben.

Viele Teilnehmer hätten nun aber eine zunehmend abwartende Haltung eingenommen und warteten auf den Amtsantritt von Donald Trump in der kommenden Woche, heisst es. Am Freitag gilt die Aufmerksamkeit der Anleger nun den Quartalsergebnissen einer Reihe von US-Banken. Später werden noch die US-Einzelhandelsumsätze im Dezember publiziert.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 08.20 Uhr 0,58% höher bei 8'423,20 Punkten.

Mit deutlichen Aufschlägen notieren im vorbörslichen Handel die Papiere der Grossbanken Credit Suisse (+1,3%) und UBS (+1,1%). Am frühen Nachmittag öffnen die Bank of America, JP Morgan und Wells Fargo ihre Bücher. Zudem hat laut Händlern Merrill Lynch die CS-Aktien auf ihre "Europe 1"-Liste gesetzt und die Kaufempfehlung bekräftigt. Bei den Versicherern fallen Bâloise mit plus 1,5% und Zurich mit plus 1,1% auf.

Richemont und Swatch (je +0,8%) dürften an ihre deutlichen Vortagesgewinne anknüpfen. Diese waren am Donnerstag von unerwartet starken Richemont-Zahlen ausgelöst worden. Das gute Weihnachtsgeschäft bei den Genfern hat gemäss Marktteilnehmern viele Leerverkäufer auf dem falschen Fuss erwischt. Am Freitag hagelt es nun Kurszielerhöhungen für Richemont.

Actelion (+0,3%) werden hingegen vorbörslich noch wenig bewegt von einem neuen Kapitel der Saga "Johnson&Johnson". Die ADRs des Schweizer Biopharma-Unternehmens waren aber im gestrigen US-Handel deutlich im Aufwind.

Denn das US-Finanzportal "StreetInsider.com" hatte berichtet, die Verhandlungen hätten Fortschritte gemacht. Das Portal berief sich auf Quellen aus dem Umfeld und sprach dabei von einem Übernahmepreis von 250 bis 260 US-Dollar pro Actelion-Aktie inklusive Spin off des Forschungs- und Entwicklungs-Portfolios von Actelion.

Deutlich erholt zeigen sich die anderen Pharmawerte Novartis (+0,6%) und Roche (+0,5%). Äusserungen von Donald Trump hatten am Donnerstag weltweit für Abgabedruck in der Branche geführt; der gewählte Präsident hatte den Eindruck erweckt, dass er tiefere Medikamentenpreise anpeilen werde.

Am breiten Markt kommt die Berichtssaison so langsam ins Rollen: Die Hypothekarbank Lenzburg hat als erstes kotiertes Finanzinstitut die Jahreszahlen vorgelegt und dabei höhere Gewinnzahlen ausgewiesen. Zehnder hat derweil die Umsätze 2016 präsentiert; der Heizungs- und Lüftungshersteller wurde insbesondere im zweiten Semester von einer schwachen Nachfrage in Frankreich sowie vom schwachen Pfund nach dem Brexit belastet.

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