Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird zur Wochenmitte wenig verändert gesehen. Negative Vorgaben von den US-Aktenmärkten, wo es am Vortag zu Gewinnmitnahmen kam, dürften den Risikoappetit der hiesigen Marktteilnehmer zügeln, meint ein Händler. Zudem würden sich die Anleger vor der Anhörung des US-Notenbankchefs Jerome Powell am Nachmittag vor dem US-Kongress wohl zurückhalten. Von Powell werden Hinweise erhofft, wann das Fed denn nun die Geldpolitik lockern könnte. Zuletzt war laut Analysten die Angst aufgekeimt, dass Powell plötzlich gar nichts mehr von einer Zinswende noch in diesem Jahr wissen wolle. Dies könnte dann wohl die Märkte unter Druck setzen. "Wachstumswerte wären dann nicht mehr die Aktien, die man haben sollte", meint ein Analyst. Möglicherweise könnten davon aber defensive Aktien profitieren.

Viele Aktienmärkte befänden sich nahe ihren Höchstwerten und damit auf kritischen Niveaus. "Wenn da etwas Sand ins Getriebe kommt, dürfte es wohl vor allem bei den gehypten Technologiewerten zu Gewinnmitnahmen kommen", meint ein Händler. Vor diesem Hintergrund fänden auch die US-Arbeitsmarktdaten grosse Beachtung, die ab heute veröffentlicht werden. Denn diese sind wie die Inflation entscheidend für die Geldpolitik. Am Donnerstag steht zudem der Zinsenscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) bevor.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,09 Prozent höher bei 11'474,38 Punkten. Alle 20 SMI-Werte werden um 0,1 Prozent höher gestellt.

Die Impulse von Blue Chips sind dünn gesät. Für Aufsehen sorgt dafür Galderma. Das Hautpflege-Unternehmen wagt den Gang an die Schweizer Börse. Noch ist nicht klar, wann genau der Börsengang (IPO) über die Bühne gehen soll. Galderma erzielte 2023 einen Umsatz von 4,1 Milliarden Dollar.

Die Aktien von Sandoz werden um 2,1 Prozent fester gestellt und machen damit einen Teil der Vortagesverluste von 4,8 Prozent wett.

Abwärts geht es mit Temenos (-2,4%). Der unter Beschuss des US-Shortsellers Hindenburg Research geratene Softwarehersteller verschiebt die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2023 voraussichtlich auf den 15. April, um sicher zu stellen, dass die Publikation des Geschäftsberichts mit dem Verlauf der unabhängigen Untersuchung übereinstimmt.

Auf den hinteren Rängen fallen U-Blox (-7,4%) auf. Der Halbleiterkonzern hat 2023 einen Verlust eingefahren und halbiert die Dividende. Auch der Ausblick auf das erste Quartal 2024 ist trüb, dann soll aber der Tiefpunkt laut Unternehmen durchschritten sein.

Dagegen werden Belimo (+3,1%) höher indiziert. Grund dafür ist eine Kaufempfehlung von HSBC, im Anschluss an die Jahreszahlen vom Montag.

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