Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch gemessen an den vorbörslichen Notierungen tiefer eröffnen. Die Vorgaben aus den USA sind in etwa neutral, allenfalls könnten nachbörslich von Apple präsentierte Gewinnzahlen die Techwerte etwas bewegen. Aus politischer Sicht gilt es, das jüngste Votum des britischen Parlaments zum Brexit zu verdauen. Dieses hatte der Regierung den Auftrag erteilt, die Brexit-Bedingungen mit der EU neu zu verhandeln, was letztere bereits wieder abgelehnt hat. Es geht vor allem um die Auffanglösung für die irisch-nordirische Grenze. Abgelehnt wurden dagegen Anträge zur Verschiebung des Brexit-Datums Ende März. Die Unsicherheit über den weiteren Fortgang dieser Geschichte bleibt damit erhalten.

Hierzulande stehen am Berichtstag jeweils nach Zahlen Novartis und Lonza im Fokus oder auch Roche nach der Einstellung zweier Studien für die Behandlung von Alzheimer. Beide Pharmaschwergewichte ziehen mit schwachen vorbörslichen Kursen den Gesamtmarkt nach unten. Mit Spannung blicken die Investoren aber auch bereits auf den nach Börsenschluss in Europa anstehenden neuesten Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank sowie auf den Beginn der Handelsgespräche zwischen den USA und China. Hochrangige Delegationen wollen am Mittwoch für zwei Tage in Washington zu einer neuen Runde zusammenkommen, allerdings werden die Gespräche vom Streit um den chinesischen Telekom-Riesen Huawei überschattet.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Leitindex SMI steht um 8.15 Uhr 0,41 Prozent tiefer bei 8'903,72 Punkten.

Der Grossteil der Verluste geht dabei auf das Konto der beiden Pharmaschwergewichte. Novartis (-1,5%) hat zwar mit dem Jahresergebnis die Prognosen der Analysten in etwa getroffen, aber mit praktisch allen Kennzahlen eher am unteren Ende. Eine positive Überraschung sei damit ausgeblieben, hiess es am Markt.

Roche (-0,8%) werden vom Abbruch zweier Studien zur Behandlung von Alzheimer gebremst. Eine Zwischenanalyse habe gezeigt, dass der primäre Endpunkt der Studien mit Crenezumab wahrscheinlich nicht erreicht werde.

Auch Lonza (-2,0%) geben klar nach, dies wiederum nach Zahlen und der Bekanntgabe eines neuen CEO. Hier hatten sich die Marktteilnehmer insbesondere von der Dividende mehr erhofft, welche aber auf dem Vorjahresniveau verbleiben soll.

Etwas erholt von den gestrigen Verlusten im Anschluss an schwache Exportzahlen zeigen sich die Luxusgüteraktien Richemont (+0,7%) und Swatch (+0,5%).

Im breiten Markt knüpfen Landis+Gyr (+1,5%) einen Tag nach dem Capital Markets Day an die starke Vortagesperformance an, dies nach einer positiven Einschätzung durch die UBS. Rieter (-2,5%) werden dagegen nach einem enttäuschenden Bestellungseingang deutlich zurückgebunden.

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