Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt deuten die vorbörslichen Indikationen am Montag eine zurückhaltende Eröffnung an. Dabei dürfte der Leitindex SMI erneut in einer engen Spanne um die 11'500er Marke oszillieren, nachdem er am vergangenen Freitag bei 11'529 Punkten ein Jahreshoch markiert hatte. Die Übersee-Börsen bleiben dagegen in Rekordlaune. Nachdem die Wall Street am Freitag Höchststände verbucht hat, setzt in Asien zum Wochenstart der japanische Nikkei seine Rekordjagd mit einem Schlusskurs erstmals jenseits der 40'000-Punkte-Marke fort.

Insgesamt sei es durchaus denkbar, dass sich Investoren zum Start in diese recht datenreiche Woche erst einmal etwas zurückhielten, heisst es am Markt. Nach wie vor spiele der weitere geldpolitische Weg der wichtigsten Notenbanken eine zentrale Rolle. Mit dem Zinsentschied der EZB an diesem Donnerstag steht denn auch ein wichtiger Termin an: "Es wird erwartet, dass die EZB ihre Leitzinsen auf der Sitzung in dieser Woche unverändert lässt; alle Augen und Ohren werden auf etwaige geringfügige Änderungen im Communiqué und in den Prognosen gerichtet sein", sagt eine Händlerin. "Während die düsteren Wirtschaftsaussichten in der Region ein Eingreifen der EZB erfordern, könnte die Inflation jeden konkreten Hinweis behindern."

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI tritt gegen 8.15 Uhr mit -0,03 Prozent auf der Stelle bei 11'490,00 Punkten. Alle 20 Blue Chips bis auf Holcim weisen vorbörslich ein negatives Vorzeichen auf.

Für Kühne+Nagel (-0,1%) könnte es damit nach dem Kurseinbruch um 13,5 Prozent am vergangenen Freitag auch zum Wochenstart weiter abwärtsgehen. Nach den enttäuscht aufgenommenen Zahlen fallen nun auch die meisten Analystenkommentare eher zurückhaltend aus.

Holcim (+0,5%) wiederum dürften ihren guten Lauf fortsetzen. Sie profitieren laut Händlern nach wie vor insbesondere von den Abspaltungsplänen in den USA.

Das Hauptgeschehen findet aber am Montag einmal mehr in den hinteren Reihen statt. So fallen Belimo (-2,5%) nach Zahlen zurück. In ersten Kommentaren heisst es, das Unternehmen bleibe trotz eines herausfordernden Umfelds zuversichtlich. Auch Comet (-0,8%) können von einem zuversichtlichen Blick des Unternehmens nach vorne zunächst nicht profitieren.

Bei SoftwareOne (-1,6%) lösen die Gründeraktionäre Daniel von Stockar, B. Curti Holding AG und René Gilli die gemeinsam handelnde Gruppe mit Bain Capital auf. Mit der Ablehnung des letzten Angebots von Bain Capital im Januar 2024 sei klar, dass es unter den derzeitigen Umständen keine Aussicht auf eine Going-Private-Transaktion gebe.

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