Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Freitag laut vorbörslichen Indikationen wenig verändert erwartet. Mangels Impulsen aus den USA, wo die Börsen wegen des Unabhängigkeitsfeiertags geschlossen waren, und vor dem am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht rechneten die Händler mit einem eher ruhigen Geschäft. Die Anleger dürften sich zurückhalten und die Kurse könnten bis zu den US-Daten auf der Stelle treten, wenn nicht gar noch leicht nachgeben. Von den Daten erhoffen sich die Marktteilnehmer Hinweise, ob die Hoffnungen auf Zinssenkungen der US-Notenbank Fed berechtigt sind. Für Aktien wären schwache Daten - wenn auch nicht zu schwache - nicht schlecht, heisst es in einem Kommentar von Swissquote.

Dagegen dürfte der Sieg der Labour-Partei bei der Parlamentswahl in Grossbritannien keinen grösseren Einfluss auf den Markt haben, da er erwartet wurde. Dagegen könnte die zweite Runde der französischen Wahlen am kommenden Wochenende das Geschehen weiterhin etwas dämpfen. Allerdings dürfte laut Beobachtern keine der extremen Parteien die absolute Mehrheit erreichen. Bei den Unternehmen kann der Pharmakonzern Roche nach dem Forschungsrücksetzer vom Vortag nun einen Zulassungserfolg verbuchen. Dies dürfte dem "Bon" zu einer Erholung von den Vortageseinbussen verhelfen.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,19 Prozent höher bei 12'092,13 Punkten. Damit steuert der Leitindex auf eine positive Wochenbilanz zu. Sämtliche SMI-Werte bis auf Roche GS werden um 0,1 Prozent im Plus erwartet.

Die Roche-Genussscheine werden um 0,8 Prozent fester gestellt. Der Pharmakonzern hat in den USA die Zulassung für eine Einzeldosis-Fertigspritze mit seinem Augenmittel Vabysmo erhalten. Damit können Augenärzte eine Spritze zur Behandlung von drei verschiedenen Augenerkrankungen einsetzen. Am Vortag hatte Roche mitgeteilt, dass der neuartige Wirkstoff Tiragolumab in einer Krebsstudie nicht die erhofften Ergebnisse gebracht habe. Dies liess den GS am Vortag um ein Prozent sinken.

Klar fester gesehen werden die Aktien von Emmi (+1,5%). Der Milchverarbeiter will in Frankreich expandieren und die auf Premium-Patisserie spezialisierte Mademoiselle Desserts Gruppe mit einem Jahresumsatz von 420 Millionen Euro übernehmen. Finanziert werden soll der Deal über Fremdkapital sowie aus überschüssigen liquiden Mitteln.

Händler schliessen nicht aus, dass im Verlauf die Technologiewerte noch zulegen könnten. Die koreanische Samsung erwartet dank der starken Nachfrage nach KI eine Vervielfachung ihres Quartalsgewinns. Derzeit werden die hiesigen Technologiewerte VAT, AMS Osram, Inficon oder Comet "nur" um bis zu 0,2 Prozent höher indiziert.

Um 0,9 Prozent höher erwartet werden Ems Chemie. Der Konzern veröffentlicht heute in einer Woche den Halbjahresbericht.

pre/jb