Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zurückhaltend in die neue Handelswoche starten. Damit zeichnet sich nach dem fulminanten Wochenschluss zunächst eine leichte Konsolidierung ab. Der SMI hatte am Freitag 1,6 Prozent zugelegt und damit ein Wochenplus von 2,1 Prozent erreicht. Im Fokus dürften am hiesigen Markt vor allem Holcim nach der Ankündigung zum Spin off des US-Geschäfts stehen. Die Vorgaben aus Übersee liefern derweil laut Händlern ein etwas gemischtes Bild. Während sich die Wall Street am Freitag uneinheitlich ins Wochenende verabschiedete, ziehen die asiatischen Börsen überwiegend etwas an.

In China haben die Regulierungsbehörden am Wochenende neue Schritte zur Stützung des Marktes unternommen, was als positiv gewertet wird. Gleichzeitig steht der strauchelnde Immobilienmarkt einmal mehr im Fokus. Ein Gericht in Hongkong ordnete am Montag die Liquidation des chinesischen Immobilienriesen Evergrande Group an. Auch der Ölpreis dürfte nach der Zunahme der Gewalt im Nahen Osten ein Thema am Markt sein. Damit fällt der Start in diese ohnehin datengeladene Woche bereits ereignisreich aus. Sowohl hierzulande als auch international stehen die Zahlen gewichtiger Unternehmen auf der Agenda, mit dem Zinsentscheid des Fed am Mittwoch dann noch einer der wichtigsten Notenbanktermine.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI wird gegen 08.20 Uhr wenig verändert mit +0,05 Prozent auf 11'395,74 Punkten erwartet. Von den 20 Blue-Chips geben alle bis auf Holcim (+7,1%) nach.

Der Baustoffhersteller holt zum Paukenschlag aus: Er will sein rasant gewachsenes Nordamerikageschäft abspalten und als eigenes Unternehmen an die Börse bringen. Gleichzeitig hat Holcim Miljan Gutovic per 1. Mai 2024 zum neuen CEO ernannt. Mit der Abspaltung führt das Traditionsunternehmen den grössten Wandel durch seit der Übernahme des französischen Konkurrenten Lafarge im Jahr 2015. In Expertenkreisen wird der Schritt begrüsst.

Dem stehen überdurchschnittlich hohe Abgaben bei Alcon (-0,8%) und Logitech (-0,6%) gegenüber. Beide Aktien hatten bereits in der vergangenen Woche gegen den generellen Markttrend deutlich eingebüsst.

Tiefer werden zudem Julius Bär (-1,4%) erwartet. Die Zürcher Privatbank muss laut einem Medienbericht wegen Signa-Krediten rund 400 Millionen Franken oder mehr abschreiben. Die Zahlen werden für den kommenden Donnerstag erwartet.

In den hinteren Reihen fallen noch Swissquote mit -2,2 Prozent auf. Kepler Cheuvreux hat die Kaufempfehlung kassiert. Zudem dürften mit Börsenstart Interroll und Pierer Mobility nach Zahlen einen Blick wert sein.

hr/uh