Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag zunächst nach einer klaren Richtung suchen. Darauf deuten die kaum veränderten vorbörslichen Indikationen hin. Die Vorgaben aus Übersee werden von Händlern als grundsätzlich leicht stützend gewertet. An der Wall Street hat der Dow Jones Industrial zwar an seine jüngste Rekordjagd angeknüpft und im Handelsverlauf am Montag eine weitere Bestmarke erklommen. Am Ende ging das Börsenbarometer aber unverändert aus dem Handel. In Asien finden die Börsen am Dienstag derweil keine gemeinsame Richtung.

Dort steht die Bank of Japan im Fokus, die am Morgen ihre aktuelle Politik bestätigte und ihre Negativzinspolitik fortsetzt. Gleichzeitig warnte die Zentralbank vor "hohen Unsicherheiten" in Japan. Ölpreise bleiben angesichts der jüngsten Angriffe der Huthi-Truppen ebenfalls im Fokus. Zahlreiche Schifffahrtsunternehmen erklärten, das Rote Meer zunächst zu meiden. Nun haben sich mehrere Länder auf gemeinsame Patrouillen geeinigt, um die Handelsschifffahrt zu schützen. Kaum Einfluss hatten die jüngsten Bemühungen von Fed-Mitgliedern, die Erwartungen des Marktes auf rasche Zinssenkungen in den USA im nächsten Jahr zu dämpfen. Marktteilnehmer wetten nun seit Wochen darauf, dass der Rückgang der Inflation bedeutet, dass das Fed seine Politik lockern muss.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,06 Prozent höher bei 11'162,54 Punkten. Von den 20 SMI-Blue Chips gewinnen alle bis auf Richemont und ABB hinzu

Der Einstieg des aktivistischen Investors Cevian bei der Grossbank UBS schiebt die Aktien vorbörslich um 0,9 Prozent an. Die Investmentgesellschaft aus Schweden hat einen Anteil von 1,3 Prozent der Aktien im Wert von 1,2 Milliarden Euro erworben. Cevian ortet bei der UBS nach der Übernahme der Credit Suisse signifikantes Potential bei der Bewertung.

Dagegen knüpfen die Papiere von Richemont (-0,5%) an ihre Vortagesverluste an. Die Aufkündigung des Deals mit Farfetch hatte sie bereits zum Wochenstart klar ins Minus gedrückt. Richemont wollte ursprünglich zusammen mit Farfetch eine Onlineplattform für Luxusgüter aufbauen. Der Deal kommt nun nicht zu Stande, da das südkoreanische E-Commerce-Anbieter Coupang seinerseits Farfetch übernehmen will.

Derweil reagieren ABB (-0,9%) negativ auf einen Kommentar der UBS. Der neu zuständige Analyst hat die Coverage mit "Neutral" aufgenommen. Zuvor hatte die Einstufung für die Titel des Elektrotechnikkonzerns auf "Buy" gelautet. Das an sich starke Wachstums- und Margenprofil sei bereits ausreichend im Kurs reflektiert.

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