Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag freundlich in den Handel starten. Dabei liefern die Vorgaben aus Übersee eher gemischte Impulse. Während an der Wall Street der S&P 500 sowie die Technologiebörse Nasdaq Rekordstände markiert haben, geben die Börsen Asiens am Dienstag überwiegend nach. Dort macht sich die Sorge um die sich schnell ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus bemerkbar. Einige Länder haben als Reaktion darauf Schutzmassnahmen wieder eingeführt oder verlängert. Das schüre Befürchtungen, die wirtschaftliche Erholung könnte ins Stocken geraten, heisst es am Markt.

Insgesamt dürfte der Markt in den nächsten Tagen aber eher auf der Stelle treten, meinen Händler. So stehe einerseits das Ende des zweiten Quartals bevor. Vor allem aber werde am Freitag in den USA der Arbeitsmarktbericht veröffentlicht, der die Erwartungen für Zinserhöhungen beeinflussen könnte. Immerhin sei die Inflation bereits viel höher als vom Fed erwartet, daher sei es nun das Tempo der Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt, das für den Beginn des Tapering relevant sein dürfte, kommentiert ein Börsianer. Doch bevor die Arbeitsmarktdaten am Freitag anstehen, dürfte sich das Augenmerk im Handelsverlauf erst einmal auf die Berichte zum Konsumentenvertrauen aus der Eurozone und den USA richten.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.25 Uhr um 0,23 Prozent höher auf 12'037,19 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte werden höher indiziert.

Mit Aufschlägen von jeweils 0,6 Prozent weisen die beiden Grossbanken UBS und CS sowie Partners Group die grössten vorbörslichen Gewinne aus. Auch in den hinteren Reihen sind es die Vertreter der Finanzbranche wie Cembra, Vontobel (beide +0,6%) oder auch GAM und EFG (beide +0,5%), die überdurchschnittlich stark anziehen. Am Vortag noch hatten sinkende Renditen in den USA die Branche tendenziell etwas belastet.

Etwas stärker legen auch Givaudan (+0,4%) vorbörslich zu, nachdem sich sowohl Jefferies als auch die Citigroup zuversichtlich zu den bevorstehenden Halbjahreszahlen geäussert haben.

AMS-Aktien (+0,1%) laufen unterdessen dem Markt leicht hinterher. CEO Alexander Everke relativiert die aktuellen Schwierigkeiten im Konsumgütergeschäft. Man arbeite an "zahlreichen Lösungen, die dieses Geschäft in der Zukunft voranbringen und ihm mittelfristig Wachstum bringen werden", sagte der Firmenchef in einem am Dienstag publizierten Interview mit dem Onlineportal "The Market".

Etwas stärkere Ausschläge sind allerdings in den hinteren Reihen auszumachen. Dort ziehen Siegfried (+1,1%) nach einer positiv formulierten Ersteinstufung durch die RBC überdurchschnittlich an.

Dagegen fallen die Aktien von Zugbauer Stadler Rail gegen den Trend um 1,7 Prozent zurück. Die RAG Stiftung offeriert im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens 4,5 Millionen Stadler-Aktien.

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