Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag eine freundliche Eröffnung ab. Händler verweisen unter anderem auf die Vorgaben aus den USA, wo die grossen Börsenindizes nach dem Handelsschluss in Europa noch zugelegt haben. Im Fokus stehen aber die am Nachmittag (14.30 Uhr hiesiger Zeit) zur Veröffentlichung anstehenden US-Inflationszahlen für den Dezember.

Bis dahin würden sich wohl die wenigsten Investorinnen und Investoren allzu gross aus dem Fenster lehnen, heisst es im Markt. Von der Entwicklung der US-Teuerung erwarten sich die Märkte neue Hinweise für die Anzahl und das Ausmass der erwarteten Zinssenkungen der US-Notenbank Fed im laufenden Jahr. Zuletzt waren die Anleger von durchzogenen Konjunkturdaten und gemischten Signalen von Fed-Verantwortlichen verunsichert worden.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI gewinnt um 08.15 Uhr 0,23 Prozent auf 11'281,39 Punkten, wobei alle 20 Titel leicht höher indiziert werden. Die Ausschläge bei den einzelnen Titel sind aber gering: Bester Wert ist ABB (+0,3%), schwächster Swisscom (+0,1%).

Im Fokus unter den sonstigen Blue Chips dürften heute aber vor allem die Aktien von VAT (+3,0%) stehen. Der Vakuumventilhersteller hat Vorabzahlen für 2023 veröffentlicht. Nach einem schwierigen Geschäftsjahr sieht er nun Licht am Ende des Tunnels. Im Schlussquartal zog der Auftragseingang jedenfalls wieder deutlich an. Im Fahrwasser von VAT sind weitere Halbleiter-Werte wie Inficon oder Comet (je +2,8%) gefragt.

Auch die Aktien von Partners Group (+0,3%) dürften heute Beachtung finden, da das Private-Equity-Haus am Abend nach Börsenschluss die Entwicklung seiner verwalteten Vermögen bekannt geben wird. Die Papiere waren einer der Überflieger im letzten Jahr, leiden im bisherigen Jahresverlauf aber etwas unter Gewinnmitnahmen.

Die Papiere der Swatch Group (-1,8%) leiden derweil unter einer Herabstufung durch Goldman Sachs.

Im breiten Markt wird die Gewinnwarnung von Komax (-9,3%) sehr negativ aufgenommen. Der Innerschweizer Kabelmaschinenhersteller hat angekündigt, dass er die bisher kommunizierte Prognosen für das Geschäftsjahr 2023 nicht erreichen wird.

Mit einer Vorabmeldung zum Ergebnis im letzten Jahr ist auch die Online-Bank Swissquote (+2,3%) an die Öffentlichkeit getreten. Sie hat Ertrag und Gewinn deutlich gesteigert - dies in einem schwierigen Marktumfeld, wie sie festhält.

Bei Barry Callebaut (-2,6%) wirkt sich eine Abstufung auf "Sell" durch die UBS negativ aus.

Von Interesse an den Finanzmärkten ist heute ausserdem die Zulassung der US-Wertpapieraufsicht SEC für börsengehandelte Bitcoin-Fonds (ETF), die mit etwas Nebengeräuschen über die Bühne ging. Genehmigt wurden unter anderem Anträge der Investment-Schwergewichte Blackrock und Fidelity.

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