Zürich (awp) - Die vorbörslichen Indikationen deuten zur Wochenmitte für den Schweizer Aktienmarkt eine freundliche Eröffnung an. Nach einem starken Wochenstart am Montag hatte der Leitindex SMI diese Gewinne am (gestrigen) Dienstag wieder nahezu komplett abgegeben. Dass sich nun ein festerer Start abzeichnet, habe vor allem mit den US-Vorgaben zu tun, heisst es im Handel. An der Wall Street hat der Streaming Anbieter Netflix am Vorabend mit seinen nachbörslichen Zahlen positiv überrascht. In Asien ist das Bild unterdessen gemischt.

Ein von China geplantes Massnahmenpaket zur Stabilisierung des Marktes lasse zwar etwas Hoffnung aufkommen, mehr aber auch nicht, so ein Beobachter. Auf Datenseite hat Japan am Morgen mit starken Exportzahlen überrascht. Im weiteren Tagesverlauf folgen noch die Einkaufsmanager aus Europa und den USA. Volkswirte der Commerzbank erwarten für den Euroraum nur eine leichte Erholung, während der Index für die USA weiterhin im expansiven Bereich über der Marke von 50 verharren dürfte. Auf Unternehmensseite legen hierzulande nur Vertreter aus der zweiten Reihe Zahlen vor. Derweil könnten Techwerte nach den Zahlen von internationalen Grössen wie SAP und ASML einen Blick wert sein. Nach US-Börsenschluss sorgen dann IBM und Tesla für Spannung.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI steht um 08.15 Uhr 0,25 Prozent höher bei 11'177,50 Punkten. Von den 20 Blue-Chips gewinnen alle bis auf Kühne+Nagel und Logitech hinzu.

Beim Logistiker Kühne+Nagel (-1,4%) dürften die Analysten von HSBC zu der vorbörslichen Schwäche beitragen. Sie haben die Titel auf "Reduce" abgestuft. Nach einem Kursplus von mehr als einem Drittel im Vorjahr dürfte dies einige Investoren zu Gewinnmitnahmen verleiten.

Logitech wiederum knüpfen mit -1,4 Prozent an die schwache Vortagesentwicklung (-8,7%) an. Trotz guter Zahlen hatten Investoren verschreckt auf einen als eher zurückhaltend eingestuften Ausblick reagiert.

Derweil zeichnen sich für Richemont-Aktien (+0,7%) weitere Kursgewinne ab. Sie hatten sich am Vortag bereits von den schwachen Swatch (-1,1%) losgekoppelt. Nach den enttäuscht aufgenommenen Swatch-Zahlen haben nun zahlreiche Analysten Kursziele und Ratings angepasst.

Zahlen hat am Morgen Barry Callebaut (Aktie +2,0%) vorgelegt und etwas besser als erwartet abgeschnitten. Dagegen steckt der Spinnereimaschinenhersteller Rieter (-1,8%) noch immer tief in der Krise. Im Schlussquartal gab es kaum Anzeichen für eine sich belebende Nachfrage.

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