Zürich (awp) - Die Zurückhaltung der Anleger dürfte auch am Dienstag anhalten. Bereits am Montag war der Handel von einer gewissen Vorsicht geprägt. Neben zahlreichen US-Arbeitsmarktdaten steht im Wochenverlauf der Zinsentscheid der EZB auf der Agenda. Auch die Vorgaben aus Übersee sprechen laut Händlern für einen verhaltenen Start. Die Wall Street hat ihre Rekordjagd zum Wochenauftakt unterbrochen und auch in Asien hielten sich die Anleger am Dienstag zurück.

Dort wurden erste Aussagen des zweitägigen chinesischen Nationalkongresses abgewogen. So peilt das Land für das laufende Jahr ein Wachstum von "rund 5 Prozent" an, ähnlich wie 2023. Die Inflation soll auf rund 3 Prozent steigen. Umfangreiche Konjunkturprogramme zur Stützung der Wirtschaft wurden von der Regierung nicht vorgestellt, was einige Investoren enttäuschte. Hinzu kamen jüngste Äusserungen aus den Reihen der US-Notenbank, wonach es keine Dringlichkeit für eine Zinssenkung gebe. Dies verschreckte die Anleger im Vorfeld der halbjährlichen Anhörung des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell vor dem Kongress. In den USA dürfte die Politik im weiteren Handelsverlauf im Mittelpunkt stehen: Am heutigen Super Tuesday gehen die Wählerinnen und Wähler in 14 US-Bundesstaaten gleichzeitig an die Urnen. Dabei könnte sich der Siegeszug von Ex-Präsident Donald Trump bei den Vorwahlen fortsetzen.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,19 Prozent tiefer bei 11'456,26 Punkten. Alle 20 Blue Chips werden zwischen 0,1 Prozent (Swisscom) und 0,3 Prozent (ABB) tiefer erwartet.

Mit VAT (-4,7%) und Lindt&Sprüngli (PS +0,6%) stehen am Morgen zunächst zwei SLI-Werte im Fokus. So hat der Vakuumventil-Hersteller VAT im vergangenen Geschäftsjahr 2023 die Spuren des globalen Abschwungs im Halbleitermarkt zu spüren bekommen und deutlich weniger verdient. Für die Aktionärinnen und Aktionäre soll es dennoch eine unveränderte Dividende geben. Am Markt kommt laut Händlern vor allem die als vorsichtig erachtete Guidance nicht gut an.

Dagegen ist der Goldhasen-Spezialist Lindt & Sprüngli im vergangenen Jahr profitabler geworden und hat beim Reingewinn von tieferen Steuern profitiert. Nun erhalten die Aktionäre eine um 100 Franken höhere Dividende.

Noch stärker ziehen nach Zahlen aber in der zweiten Reihe Huber+Suhner (+1,8%) sowie Forbo (+0,8%) an. Auch Dormakaba (+0,6%) sind nach Halbjahreszahlen vorbörslich höher indiziert.

Neben VAT gibt aus der Techbranche auch Inficon (-3,9%) nach Zahlen klar nach.

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