Zürich (awp) - Mit dem Start in die neue Handelswoche dürfte die Nervosität der Investoren nochmals zunehmen. Dies zeigt sich auch an den erneut leichteren vorbörslichen Indikationen. In dieser Woche geben etwa in den USA die Grossbanken den Startschuss für die Berichtssaison zum zweiten Quartal. Die Vorgaben aus Übersee sind derweil durchwachsen. Die Wall Street war am Freitag tiefer aus dem Handel gegangen. In Asien starten die Börsen uneinheitlich in die neue Woche, wobei hier zum Teil die neusten Inflationszahlen aus China belasteten.

Neben dem Start in die Berichtssaison stehen in den USA zudem noch wichtige Inflationsdaten auf dem Programm. Nachdem das Fed-Protokoll vergangene Woche die Bereitschaft der Währungshüter zu weiteren Zinsschritten signalisierte, werden die Daten genau beäugt werden. Immerhin waren die US-Jobdaten trotz der leichten Abkühlung immer noch sehr robust. Dennoch steht nach Ansicht von Marktteilnehmern fest, dass sowohl das Fed als auch die EZB in zwei Wochen weiter die Zinsen nach oben anpassen werden. "Allerdings wächst nun die Sorge, dass es auch danach im September zu weiteren Zinserhöhungen kommen könnte", meint ein Börsianer. Der Anleihemarkt spiegle auf jeden Fall die Tatsache wider, dass die Zinssätze wahrscheinlich länger höher bleiben werden.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI verliert gegen 8.15 Uhr 0,23 Prozent auf 10'849,92 Punkte. Die Vorwoche hat der Leitindex mit einem Minus von 3,6 Prozent beendet - dem grössten Verlust auf Wochenbasis seit Anfang März.

Von den 20 SMI-Werten geben alle zwischen 0,2 und 0,3 Prozent nach. Auch Novartis (-0,2%) bewegen sich zunächst mit dem Markt. Am vergangenen Freitag war es im späten Handel zu einem Kursrutsch gekommen, nachdem ein US-Bezirksgericht das Kombinationspatent für das Herzmittel Entresto für ungültig erklärt hatte. Der Konzern plant nun, in die Berufung zu gehen.

Die UBS (-0,3%) bewegt sich ebenfalls mit dem Markt. Hier hiess es in der Wochenend-Presse, die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma habe seinerzeit verhindert, dass die Saudi National Bank ihren Anteil an der angeschlagenen Credit Suisse auf 40 Prozent von knapp 10 Prozent erhöhe.

Bei der Spezialchemieanbieterin Clariant (-0,2%) reissen derweil die Kurszielsenkungen auch nach der Gewinnwarnung nicht ab. Zum Wochenstart haben die UBS und Vontobel ihre Ziele angepasst. Bei Schindler (-1,8%) hat Goldman Sachs auch gleich das Rating auf neu "Neutral" gesenkt.

Gegen den Trend gewinnen unterdessen Idorsia (+2,8%) und Rieter (+0,8%) hinzu. Idorsia kommt mit seinem Schlafmittel in den USA langsam voran und Rieter verkauft ein Grundstück in Winterthur.

hr/rw