Zürich (awp) - Nach dem fulminanten Wochenauftakt dürften Investoren am Dienstag das Tempo zunächst etwas drosseln. So deuten die vorbörslichen Indikationen aktuell auf eine knapp tiefere Eröffnung hin. Zum Wochenstart war der Leitindex um mehr als 1 Prozent gestiegen und hat dabei die 11'400er Marke zurückerobert. Nachdem die Wall Street am Montag wegen des Martin-Luther-Gedenktages geschlossen war, liefern aktuell nur die asiatischen Börsen Vorgaben. Und diese sind eher uneinheitlich.

Anleger müssen eine Vielzahl an Konjunkturdaten aus China verarbeiten. Dort ist das Wirtschaftswachstum 2022 so stark eingebrochen wie seit fast einem halben Jahrhundert nicht mehr. Dennoch hätten die BIP-Daten oder auch die Detailhandelsausgaben zwar die Erwartungen übertroffen, blieben aber weiter schwach, fasst ein Stratege zusammen. Mit Spannung verfolgen die Marktteilnehmer zudem das zweitägige Treffen der japanischen Notenbank. Die Ergebnisse stehen am morgigen Mittwoch auf der Agenda. Die Berichtssaison rückt mit ersten finanziellen Kennzahlen hierzulande und weiteren US-Grossbanken ebenfalls stärker in den Mittelpunkt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 8.10 Uhr 0,15 Prozent auf 11'420,40 Punkte. Alle 20 SMI-Titel bis auf Richemont (+0,3%) werden tiefer gestellt. Die Abgaben reichen dabei bis -0,3 Prozent bei ABB.

Der Uhrenhersteller Richemont legt am morgigen Mittwoch Umsatzzahlen zum dritten Quartal vor. Analysten rechnen mit einem starken Abschneiden. Vor den Zahlen hat sich zudem der zuständige RBC-Analyst wohlwollen zu Wort gemeldet und betont, dass Richemont sein Favorit sei. Auch Swatch (im SLI) ziehen gegen den Trend klar an um 1,6 Prozent.

Es sind vor allem Unternehmen aus den hinteren Reihen, die das Nachrichtenaufkommen bestimmen. So hat der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli (+2,3%) den Umsatz im vergangenen Jahr deutlich gesteigert und an der 5-Milliarden-Marke gekratzt. Für 2023 hält das Unternehmen an der langfristigen Zielsetzung fest.

Anders sieht es bei der Industriegruppe Forbo (-3,2%) aus. Zwar hat sie 2022 dank Preiserhöhungen den Umsatz gesteigert. Der Gewinn ging hingegen wegen stark gestiegener Kosten und Einmalbelastungen unter anderem für einen Abschreiber in Russland markant zurück.

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