Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Freitag nach zuletzt freundlichen Tagen ein ruhiger Wochenausklang ab. Am Vortag hatte vor allem die überraschende Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) die Kurse nach oben getrieben. Als erste grosse Notenbank hatte sie den "Sieg über die Inflation" verkündet.

Die US-Börsen hatten am Vortag deutlichen Rückenwind von der Aussicht auf möglicherweise drei Leitzinssenkungen der US-Notenbank in diesem Jahr erhalten. Und in Japan schaffte der Leitindex Nikkei 225 erstmals den Sprung über die Marke von 41'000 Punkten - Marktteilnehmer werteten die anziehende Inflation in dem Land als Beleg für eine Erholung der Wirtschaft. Schlechte Vorgaben aus dem asiatischen Handel gab es hingegen für die Technologiewerte.

Der von Bank Julius Bär berechnete vorbörslichen SMI steht um 08.10 Uhr 0,03 Prozent tiefer bei 11'699,51 Punkten. Die überwiegende Mehrheit der vorbörslich gehandelten Titel wird mit einem Abschlag von 0,1 Prozent gestellt.

Einzig ABB ziehen vorbörslich um 0,9 Prozent an. Der Industriekonzern hat ein früher lanciertes Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen und kündigte umgehend neue Rückkäufe an. Unter dem neuen Aktienrückkaufprogramm will er eigene Titel im Wert von bis zu 1 Milliarde US-Dollar zurückkaufen.

Lonza sind zwar mit einem vorbörslichen Kursminus von 0,1 Prozent unauffällig - bleiben aber die "Aktie der Stunde". Am Freitag haben zwei (weitere) Analysehäuser ihr Kursziel für den Pharmazulieferer erhöht - diesmal sind es JPMorgan und die Royal Bank of Canada.

Lonza hatte am Mittwoch mit dem Kauf des Roche-Standorts Vacaville (USA) einen transformativen Deal angekündigt, für den die Analysten voll des Lobes sind. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Papiere bereits um rund die Hälfte zugelegt.

Zudem kommt es nach einer langen Durststrecke von fast drei Jahren wieder zu einem "regulären" Börsengang: Der Börsenneuling Galderma geht an den Start - es dürfte einer der grössten Börsengänge des Jahres in Europa werden. Der Emissionspreis wurde auf 53 Franken festgelegt, vorbörslich werden die Papiere bei Julius Bär bereits 1,9 Prozent höher gestellt.

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