Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich zur Wochenmitte eine leicht freundliche Eröffnung ab. Damit dürfte der Leitindex zunächst mit einer etwas klareren Richtung in den Handel starten, nachdem er an den vorangegangenen beiden Handelstagen jeweils nahezu unverändert geschlossen hatte. Die Vorgaben werden insgesamt als eher verhalten gewertet. In den USA konnte am Vorabend lediglich die Technologiebörse Nasdaq im Plus schliessen. In Asien überwiegen am Mittwoch ebenfalls die Kursverluste. Händler sprechen denn auch von einer insgesamt schwer zu fassenden Stimmung derzeit.

Dabei dürften Investoren Themen wie die steigenden Ölpreise oder den Mega-Schiffsstau in China, durch den etwa 5 Prozent aller Kapazitäten gebunden sind, lange Zeit ausgeblendet haben. Gleichzeitig werde zwar weiterhin mit einem Wirtschaftswachstum gerechnet, am Markt komme aber verstärkt die Frage auf, ob sich dieses seinem Höhepunkt nähert und eine Korrektur bevorstehen könnte. "Angesichts schwacher Handelsumsätze und einem fehlenden Schwung kann die Stimmung jederzeit kippen", warnt ein Börsianer. Bevor ab der kommenden Woche die Berichtssaison für neuen Wind sorgen dürfte, richtet sich am heutigen Mittwochabend erst einmal der Blick auf das Sitzungsprotokoll des Fed und mögliche Anzeichen für dessen weiteren Kurs.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.20 Uhr 0,28 Prozent höher bei 11'998,63 Punkten und nimmt damit die 12'000 Punkte erneut ins Visier. Von den 20 SMI-Werten werden alle vorbörslich höher gestellt. Die Aufschläge reichen dabei von +0,2 Prozent bei Swisscom bis +0,6 Prozent bei den Aktien der UBS.

Die Anteilsscheine der Grossbank profitieren von einem positiven Analystenkommentar. In einer Branchenstudie hat Goldman Sachs sich zuversichtlich über die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal geäussert.

Ebenfalls überdurchschnittlich fest präsentieren sich die Roche-Bons mit +0,5 Prozent. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat dem Roche-Mittel Actemra (Tocilizumab) die Zulassung für die Behandlung gegen Corona erteilt. Es ist das zweite Mittel überhaupt, bei dem die Organisation dies gemacht hat.

Überdurchschnittliche Kursbewegungen sind darüber hinaus bei einzelnen Werten nach Analystenkommentaren auszumachen. So hat Goldman Sachs etwas das Kursziel für Adecco (+0,9%) erhöht. Grund sind angehobene Schätzungen im Vorfeld der Halbjahreszahlen.

In den hinteren Reihen ziehen Dufry um 2,2 Prozent an. Händler verweisen auf italienischen Medienberichte, wonach AGL einen Deal mit Dufry in Betracht ziehen könnte.

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