Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den Handel am Dienstag kaum verändert eröffnen. Nach dem schwachen Auftakt in die neue Woche, dürfte es an der Börse vorerst zu einer Stabilisierung kommen, meinen Händler. Die Abschottungsstrategie des neuen US-Präsidenten Donald Trump mit dem Einreiseverbot für Menschen aus einigen muslimisch geprägten Ländern hatte am Vorabend auch die Wall Street ins Minus gedrückt, der Dow Jones-Index schloss aber immerhin etwas höher als noch zum europäischen Börsenschluss. Hierzulande ziehen Givaudan nach Zahlen die Aufmerksamkeit auf sich.

Die jüngsten Entscheidungen des neuen US-Präsidenten sorgten bei den weltweiten Anlegern im Augenblick für Verunsicherung, heisst es in einem Händlerkommentar. Dies habe der ansonsten freundlichen Stimmungslage an den internationalen Finanzmärkten einen Dämpfer versetzt. Allerdings seien sich die Anleger mittlerweile der Risiken der Trump-Politik bewusster geworden. Am Berichtstag könnten im Verlauf einige Konjunkturdaten für Bewegung sorgen. Neben Zahlen zum Wirtschaftswachstum und den Konsumentenpreisen der Eurozone stehen in den USA Immobilienmarktdaten sowie der Einkaufsmanagerindex Chicago auf der Agenda. Zudem richtet sich das Augenmerk der Anleger bereits auch auf den am morgigen Mittwoch anstehenden Leitzinsentscheid der US-Notenbank.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 08.20 Uhr mit 0,05% moderat höher bei 8'325,27 Punkten.

Am Schweizer Markt stehen am Dienstag Givaudan im Fokus. Die Papiere des Aromen- und Riechstoffherstellers büssen im vorbörslichen Geschäft deutliche 3,2% ein. Givaudan hat im Geschäftsjahr 2016 sowohl beim Umsatz als auch Gewinn zugelegt, die Erwartungen der Analysten aber dennoch knapp verfehlt. Im Vorfeld der Zahlenpublikation wurden die Titel am gestrigen Montag, wohl mit der Hoffnung auf eine Ergebnisüberraschung, noch zugekauft.

Auf der Gegenseite führen Adecco die Gewinner mit einem Plus von 1,6% an. Kepler Cheuvreux bekräftigte die 'Kaufempfehlung' für die Aktie und hob das Kursziel deutlich an. Adecco bleibe sein bevorzugter Wert unter den Personaldienstleistern, begründet der Analyst diesen Schritt. Er zeigt sich mit Blick auf das organische Umsatzwachstum in einigen europäischen Märkten zuversichtlicher.

Dufry (+0,6%) dürften den Handel am Dienstag wohl ebenfalls mit festeren Notierungen aufnehmen. Der Reisedetailhändler konnte die Konzession von der Tochter World Duty Free am Flughafen der britischen Kanalinsel Jersey um zehn Jahre verlängern.

Ansonsten bewegen sich die restlichen vorbörslich gehandelten Aktien kaum vom Fleck. Auch die Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche legen lediglich um 0,1% zu. Bei Roche wartet man gespannt auf die am Mittwoch anstehende Zahlenvorlage. Derweil hat die Bank Berenberg das Kursziel für Novartis leicht angehoben und die 'Hold'-Einschätzung bestätigt.

Die Banken UBS und Credit Suisse liegen mit 0,1% ebenfalls moderat im Plus. Der Deutschen Bank ist es gelungen, in der russischen Geldwäsche-Affäre mit der britische Finanzaufsicht FCA eine Einigung zu erzielen. Am Vorabend hatte sich die Bank bereits mit der New Yorker Finanzaufsicht geeinigt. Die Busszahlungen in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe seien mit vorhandenen Rückstellungen vollständig abgedeckt, hiess es.

Im breiten Markt haben Hügli, die Luzerner Kantonalbank, Coltene, die Kantonalbank Jura sowie die Beteiligungsgesellschaft HBM Zahlen publiziert. Weiter hat die Schweizer Börse die Dekotierung der Aktien von Accu Holding per Ende April angeordnet.

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