Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte nach zwei schwächeren Tagen am Freitag mit leichten Aufschlägen in den Handel starten. Dabei sollte der Aktienmarkt von positiven Vorgaben aus den USA profitieren, wo die Kurse am Vortag gegen Handelsende angezogen hatten. Händler sprachen von einer "Wiederaufnahme der Rekordjagd" an der Wall Street, nachdem sich Berichte über einen möglichen Kaufstopp von US-Staatsanleihen durch China als unzutreffend erwiesen hätten. In Asien fielen die Vorgaben derweil gemischt aus.

Hierzulande stehen zum Wochenschluss die Grossbanken CS und UBS unter Beobachtung, denn die US-amerikanischen Konkurrenten JPMorgan Chase und Wells Fargo haben ihre Zahlen für das vierte Quartal angekündigt. Auch von Konjunkturseite her gehen die Blicke am Berichtstag in die Vereinigten Staaten. Anleger warteten gespannt auf die US-Konsumentenpreise, die Aufschluss über die Inflation geben könnten. Die Teuerung ist eines der Hauptkriterien, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,26% höher bei 9'528,65 Punkten.

Von den SMI-SLI-Blue-Chips tendieren die allermeisten vorbörslich in etwa im Rahmen des Gesamtmarktes. Das gilt auch für die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse (je +0,3%).

Deutlicher im Plus stehen dafür die Papiere des Versicherers Zurich (+0,8%). Wie aus Händlerkreisen zu vernehmen ist, hat Credit Suisse hier das Kursziel erhöht. Am Vortag hatten Zurich bei 311,70 CHF geschlossen.

Und auch die volatilen Titeln des Backwarenkonzerns Aryzta (+1,7%) tendieren vorbörslich klar positiv. Das Unternehmen hat als neuen Nordamerika-Chef Dave Johnson und als Chief Strategy Officer (CSO) John Hefferman bestimmt.

Für Partners Group (+1,0%) erhöht JPMorgan einen Tag nach der Veröffentlichung der AuM-Zahlen das Kursziel auf 800 von 750 CHF und belässt die Einstufung auf "Overweight". Die erneuten Rekordwerte zeigten die anhaltend starke Nachfrage über alle Asset-Klassen hinweg sowie eine stärker Konversion von Mandatskunden dank der gestiegenen Pipeline von Anlagemöglichkeiten, so der zuständige Analyst. Am Vortag hatten Partners Group bei 692,50 CHF geschlossen.

Besser sieht es laut vorbörslicher Indikation auch wieder für die drei defensiven Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche (je + 0,2%) aus. Am Vortag hatten alle drei mit deutlichen Abgaben den Leitindex SMI belastet. Zu Roche gibt es dabei die Neuigkeit, dass die Europäische Kommission die Zulassung für das MS-Mittel Ocrevus erteilt hat. In den USA und auch der Schweiz ist das Roche-Medikament bereits seit vergangenem Jahr zugelassen.

Im breiten Markt gibt es am Berichtstag einigen Gesprächsstoff. So liegt der Fokus zum Beispiel auf den Anteilsscheinen der Hypothekarbank Lenzburg (kein vorbörslicher Kurs). Diese hat im Geschäftsjahr 2017 bei einem gestiegenen Geschäftsertrag die Gewinnzahlen verbessert. Sowohl im Zinsdifferenzgeschäft wie auch im Kommissionsgeschäft stiegen die Erträge an. Wegen höherer Investitionen zur Strategieumsetzung stieg allerdings auch der Geschäftsaufwand deutlich.

Inficon (kein vorbörslicher Kurs) wiederum rechnet laut ersten, vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 mit einem Umsatz von 373 Mio USD und einem Betriebsgewinn von 73 Mio USD.

Die Online-Bank Swissquote (kein vorbörslicher Kurs) schliesslich profitiert vom Hype rund um die Kryptowährungen und wartet daher am Freitag mit einer positiven Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2017 auf. Der Gesamtertrag liege mit 186 Mio CHF um rund 8 Mio über den eigenen Erwartungen.

kw/uh