Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse wird am Freitag etwas höher erwartet. Der hiesige Markt könnte laut Händlern aber wie schon am Vortag anderen Märkten hinterherhinken. Denn die defensiven Marktschwergewichte dürften wohl weiterhin ein Mauerblümchendasein fristen. Derweil heizt nämlich das enorme Wachstum des Halbleiterkonzerns Nvidia und die Fantasie für Künstliche Intelligenz das Rally bei den Technologiewerten weiter an. Am Vortag hatten die US-Börsenindizes S&P 500 und Nasdaq neue Bestmarken gesetzt. Und der Dow Jones Index überwand dabei erstmals in seiner weit mehr als hundertjährigen Geschichte die Hürde von 39'000 Punkten.

Davon profitierten hierzulande die Technologiewerte zwar auch und gewannen zum Teil kräftig an Wert. Doch dies half wenig, wenn der Gesamtmarkt von hohen Kursverlusten der Nestlé-Aktien zurückgebunden wird. Dazu kamen schwache Roche-Titel. Der Pharmariese leidet seit einiger Zeit unter einer Kursschwäche. "Doch ohne Miteinbezug der drei SMI-Riesen Nestlé, Novartis und Roche bleibt der Rekord des SMI von Anfang 2022 auf knapp 13'000 Punkten in weiter Ferne", sagt ein Händler. Derweil ist die Berichtsaison zum Wochenschluss hierzulande abgeflacht. Allerdings sorgt die angeschlagene Meyer Burger für Aufsehen. Der Solarzellenhersteller will ein neues Kapitel aufschlagen und sich Kapital besorgen. Zudem wird der Wegzug aus Deutschland vorbereitet.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,13 Prozent höher mit 11'401,29 Punkten. Von den 20 Titeln gewinnen alle bis auf ABB hinzu.

ABB werden um 0,7 Prozent tiefer indiziert. Bei dem Elektrokonzern kommt es Anfang August zu einem Wechsel an der Spitze. Morten Wierod löst Björn Rosengren, der Ende Jahr das Unternehmen verlässt, als CEO ab.

Die Aktien von Nestlé (+0,2%), die am Vortag nach dem als Enttäuschung aufgenommenen Jahresabschluss 4,9 Prozent eingebüsst hatten, geben damit nicht weiter nach. Mehrere Analysten haben das Kursziel für die Nestlé-Aktien gesenkt, aber alle haben ihre Kaufempfehlung bestätigt.

Um 0,4 Prozent höher gestellt werden die Technologiewerte wie Logitech, VAT, Inficon und Comet. Sie profitierten weiter vom KI-Boom, heisst es.

Die Aktien von Georg Fischer gewinnen 3,0 Prozent. Der Industriekonzern zieht seine Kapitalerhöhungspläne zur Finanzierung der Übernahme der finnischen Uponor zurück. Dies sei eine gute Entscheidung, kommentiert Vontobel. Damit gebe es auch keine Verwässerung für die bestehenden Aktionäre und es falle grosse Unsicherheit weg.

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