Zürich (awp) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch nach einem weitgehend richtungslosen Verlauf schwächer geschlossen. Insgesamt verlief das Geschäft ruhig, wie es am Markt hiess. Man stehe immer noch am Jahresanfang: Zumeist fliesse dann immer viel Geld in die Märkte. "Doch auch Investoren, die üblicherweise sehr aktiv sind, machen momentan nicht viel", so ein Händler.

Weiterhin dämpften zudem Vertreter der Notenbanken die Erwartungen an schnelle Leitzinssenkungen. Am Mittwoch erklärte etwa EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel gegenüber der "Financial Times", dass die EZB bei einer geldpolitischen Lockerung "geduldig und vorsichtig" vorgehen sollte. Am Vorabend hatte die US-Notenbankerin Loretta Mester erklärt, dass das Fed bei der Zinswende "nicht in Eile" sei.

Der SMI schloss mit einem Minus von 0,31 Prozent auf 11'210,25 Punkten praktisch auf Tagestief. Der 30 Titel umfassende SLI büsste 0,21 Prozent auf 1801,97 Zähler ein und der breite SPI verlor 0,28 Prozent auf 14'653,74 Punkte. Von den SLI-Werten schlossen je 15 im Minus respektive im Plus.

Im Fokus standen auch am Mittwoch die UBS-Aktien (-2,7%), die ihren Kursrutsch vom Vortag fortsetzten und erneut zu den schwächsten Bluechips gehörten. Am Mittwoch zeigten sich die meisten Analysten zurückhaltend bei der Bewertung der am Vortag vorgelegten Zahlen der Grossbank zum vierten Quartal und des strategischen Updates zur Integration der Credit Suisse.

Schwach zeigten sich allerdings auch die Aktien des Pharmazulieferers Lonza (-2,4%), die nach dem schwachen Verlauf im Vorjahr nun seit Jahresbeginn einen starken Lauf gezeigt hatten. Abwärts ging es auch mit den bis Mitte Januar sehr gut gelaufenen Titeln des PC-Zubehörherstellers Logitech (-1,9%). Marktbeobachter verwiesen auf Gewinnmitnahmen.

Weiteren Abgabedruck gab es auch für Straumann (-1,2%). Die Analysten der HSBC stuften die Titel des Dentalimplantate-Herstellers auf "Reduce" von "Hold" ab. Der zuständige Experte verwies auf die schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und auf den starken Franken. Abwärts ging es auch wieder mit den volatilen Titeln des Generikaherstellers Sandoz (-1,2%).

Bei den SMI-Schwergewichten setzten die Genussscheine von Roche (-1,0%) ihren Abwärtstrend weiter fort. Am Mittwoch stufte das Vontobel-Aktienresearch den Titel im Nachgang zur Zahlenvorlage 2023 auf "Hold" von "Buy" zurück. Abgaben gab es auch für die Titel des Nahrungsmittelriesen Nestlé (-0,8%). Dagegen schlossen Novartis (+0,7%) im Plus, auch wenn am Markt zeitweise über ein Platzen der am Vortag angekündigten Übernahme der deutschen Morphosys spekuliert wurde.

Fester gingen auch die Aktien der Privatbank Julius Bär (+0,6%) aus dem Handel, die am Vortag im Sog der UBS-Aktien noch nachgegeben hatten. Unterstützung bot eine Aufstufung auf "Equal Weight" von "Underweight" durch die Morgan Stanley-Analysten. Nach der Wertberichtigung der Signa-Kredite erwarten sie nun eine nachhaltige Geschäftsverbesserung und mehr Klarheit über die strategischen Ziele.

Fester zeigten sich auch die Titel des Baustoffkonzerns Holcim (+0,2%), der am Morgen über eine weitere kleine Akquisition informierte. Bei den Versicherungswerten profitierten Swiss Re (+0,2%) von der Ankündigung eines Rekordgewinns durch die deutsche Konkurrentin Hannover Rück.

Mit deutlichen Gewinnen schlossen die Swatch-Titel (+1,7%). Ein Händler erklärte den Anstieg mit der aktuell sehr tiefen Bewertung, welche die Titel alleine wegen der attraktiven Dividende und des angestauten Kurspotenzials kaufenswert mache. Noch fester schlossen Givaudan (+1,8%).

Am breiten Markt gingen Dätwyler (+1,2%) höher aus dem Handel, nachdem die Titel allerdings fast den ganzen Handelstag im Minus notiert hatten. Das Industrieunternehmen hat im Geschäftsjahr 2023 bei einem gehaltenen Umsatz weniger Gewinn erzielt und sich zurückhaltend über die weiteren Aussichten geäussert.

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