Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hält sich nach einem schwungvollen Auftakt am Mittwoch bis zum Mittag im grünen Bereich. Der Leitindex SMI ist gleich im frühen Handel auf den höchsten Stand seit August 2015 gestiegen, hat dann aber etwas an Dynamik verloren. Neben den guten Vorgaben aus Übersee wird der Index vor allem durch die erneuten Kursgewinne des Schwergewichtes Roche gestützt.

Mit dem nahenden Jahreswechsel melden sich immer mehr Finanzhäuser mit ihren Vorhersagen für das kommende Jahr zu Wort. Einig sind sich die meisten Experten in der Erwartung, dass das weltweite Wirtschaftswachstum auch im kommenden Jahr anhalten wird. Damit ist ein wichtiger Antrieb für die Börsen gegeben. Was gerade für den hiesigen Markt wichtig sein wird, ist die Lage an den Devisenmärkten. Der sich abschwächende Franken sei eine wichtige Stütze für den Markt gewesen, erklärte ein Händler.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt bis um 12.20 Uhr 0,21% hinzu auf 9'344,53 Punkte. Am Morgen war er bis auf 9'356 Zähler und damit den höchsten Stand seit August 2015 gestiegen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) ist bei 1'501,95 Zählern nahezu unverändert (+0,01%) und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 0,07% auf 10'701,15 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 13 im Plus und 17 im Minus.

Als massgebliche Stützen für den Markt erweisen sich die Aktien von Roche (+1,2%). Nachdem der Konzern am Montag mit Studienergebnissen positiv überrascht hatte, haben nun auch die Experten von Baader Helvea und Liberum für die Genussscheine neue Kaufempfehlungen ausgegeben. Die jüngst vorgestellten Daten haben die Sorgen um eine Umsatzerosion durch Biosimilars etwas gedämpft.

Während Novartis (+0,3%) mit einigem Abstand folgen, treten Nestlé (+0,1%) aktuell eher auf der Stelle.

Kursgewinne im Finanzsektor stützen den Markt ebenfalls. Auch hier treiben vor allem Analystenstimmen an. Credit Suisse (+0,6%), Julius Bär (+0,5%) und UBS (+0.,1%) profitzieren von Kurszielerhöhungen durch die Deutsche Bank. Dabei schreiben die Experten, dass sie für die Schweizer Banken zyklischen Rückenwind erwarten. Vor allem die CS und Julius Bär bieten laut den Experten gute Wachstumsaussichten.

Bei Swiss Re (+0,3%) zeigt sich der zuständige Analyst von Baader Helvea überzeugt, dass die Rückversicherer bei der Erneuerungsrunde im Januar nach der schadenreichen Hurrikan-Saison signifikant höhere Preise durchsetzen können.

Etwas zeitverzögert reagieren auch die beiden Uhrenhersteller Richemont (+0,5%) und Swatch (+0,3%) auf die am Vortag veröffentlichten Daten zu den Uhrenexporten im Oktober. Sie hatten eine anhaltende Erholung signalisiert.

Der Nachrichtenfluss ist insgesamt zur Wochenmitte überschaubar. So hat der Bundesrat die strategischen Ziele für die Swisscom (+0,9%) bis 2021 festgelegt. Neu darin aufgenommen hat er die Erwartung, dass die Swisscom mit ihren Infrastrukturen und Diensten einen Beitrag zur Digitalisierung in allen Regionen der Schweiz leistet.

Personalien meldet Adecco (-0,6%). Ian Lee, als Leiter der Region Asien Pazifik, und Chief Information Officer Rob James werden per 1. Januar 2018 in die Geschäftsleitung aufgenommen.

Deutlicher noch als der Zeitarbeitsvermittler fallen die Aktien von Givaudan, Logitech und Schindler. Ohne kursbewegende Nachrichten geben sie um 1,7 bis 1,0% nach.

Im breiten Markt fallen die Aktien der SFS Group (-4,2%) nach einer Abstufung durch Kepler Cheuvreux negativ auf. Die auf Röntgen-, Hochfrequenz- und ebeam-Technologie spezialisierte Comet-Gruppe (-0,5%) hat unterdessen im Rahmen eines Investorentages die Guidance für das laufende Jahr bestätigt, verkürzt aber den Zeitrahmen für die Mittelfristziele.

Klar im Plus liegen dagegen die Aktien von Idorsia (+7,3%), Dottikon (+4,0%) und Bachem (+3,5%).

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