Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt beginnt die neue Handelswoche in etwa so, wie die alte geendet hat. Wie bereits in der Vorwoche entwickeln sich vor allem die beiden Pharmaschwergewichte schwächer und auch sonst neigen einige der defensiven Titel tendenziell eher zur Schwäche. Im Laufe des Vormittags gelingt es dem SMI aber, seine anfänglichen Verluste etwas einzudämmen.

Wie es von Händlerseite heisst, folgt der SMI an diesem Montag zunächst den schwächeren Vorgaben aus Asien. Bereits in der Vorwoche hatte er den Handelstag mit leichten Abgaben beendet. Dabei zogen vor allem die Schwergewichte den Leitindex ins Minus - so, wie es auch an diesem Vormittag der Fall ist. Während das vorübergehenden Ende des Regierungs-Shutdowns in den USA grundsätzlich eine gewisse Erleichterung bringen dürfte, hätten andere Unsicherheitsfaktoren wie die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China oder der Brexit weiter Bestand. In beiden Fällen gibt es im Laufe der Woche entscheidende Termine. Dies trifft auch auf die Zinspolitik der US-Notenbank Fed zu, die diese Woche tagt. Zudem gewinnt die Berichtssaison an Fahrt.

Der Swiss Market Index (SMI) steht gegen 10.55 Uhr 0,34 Prozent tiefer bei 8'892,28 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,21 Prozent auf 1'389,33 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,31 Prozent auf 10'402,25 Punkte. Von den Top 30 Werten gibt gut die Hälfte nach.

Wie ein Händler kommentiert, sind es in dem aktuellen Marktumfeld eher die zahlreichen Analystenkommentare, die für Kursbewegung sorgen, als die eigentlichen Unternehmensnachrichten. Damit liegt er im Fall von ABB und Temenos richtig. Bei ABB (-2,0%) sorgte eine Verkaufsempfehlung von Berenberg für überdurchschnittliche Abgaben. Die Experten rechnen mit deutlich höheren Kosten und schwächeren Industriemärkten.

Bei Temenos (-0,6%) haben die Experten von Goldman Sachs ihr Kursziel gekappt. Trotz der jüngsten Kurskorrektur erachten sie die Titel immer noch als überbewertet.

Die insgesamt recht volatilen AMS-Aktien fallen um 1,9 Prozent zurück - sie waren am Freitag mit einem Plus von annähernd 6 Prozent noch der grösste Gewinner unter den Blue Chips gewesen.

Es sind aber vor allem die Kursverluste der Schwergewichte Novartis (-0,7%) und Nestlé (-0,3%), die den Gesamtmarkt erneut belasten. Sie alleine kosten den Leitindex SMI 15 der insgesamt 22 Punkte, die er aktuell verliert. Novartis und Roche (unverändert) werden im Laufe der nächsten Tage über den Geschäftsverlauf 2018 berichten. Sie befinden sich mit den Kursverlusten in guter Gesellschaft, immerhin gehören Aktien aus der Gesundheitsbranche zusammen mit denen aus der Nahrungsmittelbranche zu den schwächsten Branchen.

Dies gilt auch für Bankaktien, die europaweit eher im hinteren Bereich notieren. Hierzulande fallen die Credit Suisse (-0,4%) und UBS (-0,2%) in etwa mit dem Markt.

Dass Analystenkommentare das Zeug haben, in einem eher zurückhaltenden Umfeld Titel auch nach oben zu hieven, zeigen Schindler und Logitech. Beim Rolltreppen- und Lifthersteller Schindler (+1,1%) haben die Experten der HSBC die Aktien um zwei Stufen auf 'Buy' hochgestuft. Logitech (+1,0%) folgen dichtauf, nachdem hier die Experten von Goldman Sachs das Rating angehoben haben.

Im breiten Markt präsentieren sich die Aktien von Ceva mit +0,5 Prozent kaum beeindruckt vom Angebotsprospekt, der der Grossaktionär CMA CGM für das öffentliche Übernahmeangebot zu 30 Franken pro Aktie publiziert hat. Ceva-Verwaltungsratspräsident Rolf Watter rät den Aktionären jedoch, dieses abzulehnen.

Anders als bei den Blue Chips sind es sonst Werte aus der Gesundheitsbranche wie Santhera, Kuros und Idorsia, die mit Kursgewinnen zwischen 3,8 und 2,5 Prozent gefragt sind.

Deutlich abwärts geht es dagegen für Siegfried (-5,1%), Meier Tobler (-4,0%) und Valora (-3,%).

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