Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag in einem an Impulsen armen Handel zurückhaltend in die neue Börsenwoche gestartet. Nach einer starken Vorwoche pendelt der Leitindex SMI seit Handelsbeginn um die Nulllinie. Auf der einen Seite nehmen Anlegerinnen und Anleger bei konjunktursensitiven Titeln, etwa aus dem Techsektor, Gewinne mit. Auf der Gegenseite bieten die Kursavancen der Index-Schwergewichte Novartis, Nestlé und Roche dem Gesamtmarkt eine willkommene Stütze. Insgesamt neigen die Investoren nach dem Erreichen des Jahreshochs von 11'650 Punkten am vergangenen Freitag zur Vorsicht. Zuletzt notierte der SMI im Mai 2022 auf einem derart hohen Niveau.

Auch wenn die Bereitschaft der Börsianer zu Gewinnmitnahmen gestiegen sei, bleibe der allgemeine Aufwärtstrend intakt, meint ein Marktteilnehmer. Die Vorfreude auf Zinssenkungen, sei es durch die US-Notenbank Fed, die EZB oder die SNB, sei nach wie vor gross. Fed-Präsident Powell deutete kürzlich vor dem Bankenausschuss des US-Senats die Bereitschaft für Zinssenkungen in absehbarer Zeit an. Und auch EZB-Chefin Christine Lagarde machte Andeutungen, dass die Zinsen in absehbarer Frist sinken könnten. Nachdem die jüngsten Daten zum US-Arbeitsmarkt die Börsen am Freitag kaum beeinflusst haben, warten die Anleger nun gespannt auf die am (morgigen) Dienstag anstehenden US-Konsumentenpreise. Sie sind mit Blick auf die nächste Fed-Sitzung am 20. März von grosser Wichtigkeit.

Am Montag tendieren die wichtigsten Indizes an der Schweizer Börse noch ohne klare Richtung. Gegen 11 Uhr steigt der Leitindex SMI minim um 0,01 Prozent auf 11'648,43 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,24 Prozent auf 1901,85 Punkte und der breite SPI verliert 0,11 Prozent auf 15'202,20 Punkte. Innerhalb des SLI stehen 21 Aktien tiefer und nur neun Titel höher.

Nachdem es vor dem Wochenende insbesondere bei der Tech-Börse Nasdaq zu etwas stärkeren Gewinnmitnahmen gekommen ist, stehen auch hierzulande techlastige Aktien etwas stärker unter Druck. Grösster Verlierer bei den Blue Chips sind nach wie vor die Aktien des Herstellers von Vakuumventilen für die Chipindustrie, VAT (-2,7%). Aber auch Logitech (-0,6%) geben nach, und im breiten Markt verlieren Techtitel wie AMS Osram (-2,7%), U-Blox (-3,9%) oder Comet (-1,9%) an Wert.

Bei den Schweizer Blue Chips fallen auch noch Lindt&Sprüngli (PS: -1,8%), Straumann (-1,3%), Sonova (-1,0%) oder Sika (-0,8%) etwas deutlicher zurück. Die Titel des Schokoladenkonzerns Lindt&Sprüngli hatten vergangene Woche im Zuge der Zahlenvorlage nach anfänglicher Schwäche deutlich zugelegt und fallen nun zurück.

Zur Schwäche neigen am Berichtstag auch Finanztitel wie jene der Partners Group (-1,0%), UBS (-0,8% auf 27,01 Fr.) oder Julius Bär (-0,4%). Die Aktien der UBS stehen seit Jahresbeginn klar im Plus und haben letzte Woche erstmals seit 2008 die Marke von 27 Franken überschritten.

Einem klareren Abschwung im SMI wirken die Avancen der Schwergewichte Roche (GS: +0,9%), Novartis (+0,5) und Nestlé (+0,1%) entgegen. Ansonsten stehen auch noch andere als defensiv geltende Titel wie jene der Swisscom oder von Givaudan (je +0,6%) im Plus.

Im breiten Markt rücken Orascom nach den Zahlen der ägyptischen Tochtergesellschaft um 9,2 Prozent markant vor. Mikron (+7,2%) profitieren derweil von einer Kurszielhochstufung aus dem Hause Stifel, während die Titel des Flughafens Zürich (+1,8%) ihren seit Jahresbeginn anhaltenden starken Lauf fortsetzen.

Auf der Gegenseite stehen nebst Techaktien auch noch die Titel der auf der Abschussliste stehenden Biotechfirmen Obseva (-5,6%) und Evolva (-6,2%) auf den Verkaufszetteln. Die Evolva-Aktie hatte jedoch vergangene Woche einen Kurssprung vollzogen - nachdem bekannt wurde, dass Grossaktionär Nice & Green die Liquidationspläne der Firma durchkreuzen will. Metall Zug (-2,5%) stehen derweil nach der Zahlenvorlage 2023 unter Druck.

mk/rw