Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt findet am Dienstag keine klare Richtung. Nach einem leicht freundlichen Start verbucht er mittlerweile ebenso leichte Abgaben. Mit etwa 60 Punkten ist die bisherige Handelsspanne aber eher unspektakulär. Nach einer insgesamt etwas durchwachsenen ersten Handelswoche im Börsenjahr 2024 schickt sich auch die zweite Woche an, nicht ganz gradlinig zu verlaufen, heisst es im Handel. Nach dem starken Endspurt im vergangenen Jahr sei nach wie vor ein Konsolidierungskurs zu erkennen.

Gerade die ersten Börsentage 2024 waren durch einen klaren Stimmungsumschwung bei den Investoren gekennzeichnet. Hatten Hoffnungen auf mehrere Zinssenkungen die Kurse ab vergangenem Oktober gestützt, habe diese Hoffnung einen kräftigen Dämpfer erhalten. "Das zügelt aktuell den Risikoappetit an den Märkten", sagt ein Händler. Entsprechend gespannt warten Investoren nun im weiteren Wochenverlauf auf die Inflationsdaten aus den USA. Der Markt erhofft sich von ihnen weitere Hinweise auf den gelpolitischen Kurs der US-Notenbank. Zum Wochenschluss geht es dann mit den Quartalszahlen der ersten grossen US-Banken auch in den USA mit der Berichtssaison los. Hierzulande macht als erster Blue Chip Sika am morgigen Mittwoch den Anfang mit Umsatzzahlen.

Der Leitindex SMI tritt gegen 11.15 Uhr mit -0,01 Prozent auf der Stelle bei 11'229,72 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,03 Prozent auf 1772,45 Zähler, während der breite SPI mit -0,11 Prozent leicht schwächer tendiert bei 14'627,85 Zählern. Im SLI gewinnen zwei Drittel hinzu und eines gibt nach.

Die Bewegungsspanne im SLI reicht von +1,7 Prozent bei Sandoz bis -1,5 Prozent bei VAT. Die Nachrichtenlage ist nach wie vor sehr dünn. In diesem Umfeld sorgen daher vor allem Analystenkommentare bei einzelnen Aktien für eine gewisse Bewegung. Im Fall von Sandoz etwa zeigen die Experten von RBC eine gewisse Zuversicht mit Blick auf die anstehenden Jahreszahlen.

Auch Werte wie Givaudan (+0,7% auf 3378 Fr.) und Alcon (+0,5) werden von Analystenkommentaren getragen. Bei Givaudan etwa stuft Bernstein die Aktien hoch auf "Market Perform" und setzt das Kursziel neu auf 3300 Franken fest. Nach einer zwei Jahre andauernden und untypischen unterdurchschnittlichen Entwicklung sei es an der Zeit, wieder positiver für den Aromen- und Riechstoffhersteller zu werden, so der zuständige Analyst.

Bei Alcon wiederum etwa äussert sich der zuständige UBS-Analyst zuversichtlich über die längerfristigen Aussichten des Augenheilspezialisten im Bereich der Intraokular-Linsen.

Für eine gewisse Unterstützung sorgen auch die Roche-Bons (+0,6%). Sie bewegen sich damit zusammen mit dem europäischen Gesundheitssektor im Einklang, der am Dienstag zu den Favoriten der Investoren zählt. Auch Lonza (+0,6%) und Sonova (+0,3%) passen in dieses Bild.

Abwärts geht es dafür einmal mehr für die Aktien von VAT (-1,5%). Seit Börsenbeginn Mitte vergangener Woche haben die Top-Favoriten des Vorjahres verstärkt unter Gewinnmitnahmen gelitten. Zudem hatten gerade in den USA vor allem die Tech-Werte nach einem starken Endspurt 2023 in den ersten Tagen angesichts der geänderten Zinshoffnungen verstärkt Federn gelassen.

Dies trifft in den hinteren Reihen auch auf Werte wie U-blox, AMS Osram, Comet und Inficon zu, die auch aktuell mit Abgaben von bis zu 5,5 Prozent einmal mehr auf den Verkaufslisten zu finden sind.

Während Roche GS (+0,6%) sich im Plus halten, geht es für die das Schwergewicht Nestlé (-0,8%) abwärts, währnend Novartis aktuell unverändert sind. Für die Aktien des Pharmakonzerns ging es bislang in diesem Jahr jeden Tag aufwärts. Derweil werden die Nahrungsmittelaktien von einer Abstufung durch Exane BNP Paribas belastet.

Zu den grössten Verlierern an der Schweizer Börse zählen aber die Aktien vom Solarmodul-Experten Meyer Burger, die sich um annähernd 11 Prozent verbilligen. Sie setzen damit ihre bisher schwache Tendenz weiter fort.

Überdurchschnittlich klar aufwärts geht es dagegen für Werte wie Wisekey, Spexis und Addex, die um bis zu 17 Prozent in die Höhe schnellen.

hr/kw