Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt setzt sich der Trend vom Wochenstart am Dienstag weiter fort. In einer engen Spanne hält sich der Leitindex SMI dabei zunächst im grünen Bereich. Allerdings schmelzen die Gewinne angesichts schwacher Pharma-Schwergewichte merklich zusammen und der SMI bewegt sich mittlerweile in einer engen Spanne um den Vortagesschlusskurs. Händler verweisen unter anderem auf die zum Teil ernüchternden internationalen Wirtschaftsdaten.

So stelle sich in China nach wie vor nicht der lang ersehnte Konjunkturaufschwung ein. "Die Handelsbilanz Chinas zeigt ein eindeutiges Bild der nachlassenden Exportwirtschaft auf", so ein Börsianer. Auch in Deutschland komme die Konjunktur noch nicht in Fahrt und die Industrieproduktion liege ebenfalls unter den Erwartungen. Damit noch nicht genug sei die Zinsdebatte in den USA neu ausgebrochen. Die Aussagen einiger US-Notenbankvertreter liessen nun ein längerfristig hohes Zinsniveau erwarten, da sie die Inflation nachhaltiger bekämpfen wollten.

Der Leitindex SMI tritt gegen 11.00 Uhr mit -0,03 Prozent auf der Stelle bei 10'573,32 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 0,05 Prozent auf 1663,69 und der breite SPI 0,06 Prozent auf 13'873,34 Zähler. Von den 30 Blue Chips geben 19 nach, sieben gewinnen hinzu und vier sind unverändert.

Die mit Abstand stärksten Kursgewinne verzeichnen die Aktien der UBS (+3,5%). Die Grossbank hat im dritten Quartal 2023 zwar einen hohen Verlust erlitten. Bereinigt um Integrationskosten schaute allerdings ein deutlicher Gewinn vor Steuern heraus. Analysten zeigen sich aber vor allem von den schnellen Fortschritten nach der Übernahme der CS zumeist beeindruckt.

Mit etwas Abstand folgen die Aktien des Aromen- und Duftstoff-Spezialisten Givaudan (+0,9%). Unterstützung erhalten sie von den überraschend starken Zahlen des Konkurrenten IFF, der als letzter der "Big 4" der Branche seine Zahlen zum dritten Quartal offengelegt hat. Die nachbörslichen Kursgewinne bei IFF von rund 6 Prozent würden von der Erleichterung der Investoren zeugen, dass die Talsohle nun endlich durchschritten sei und wohl keine negativen Überraschungen mehr anstünden, kommentierte etwa die Bank Vontobel.

Dahinter folgen mit Sika, SIG Group und Geberit eher zyklische Unternehmen. Sie verteuern sich um bis zu 0,8 Prozent. Bei SIG verweisen Händler auf einen Analystenkommentar von Mirabaud. Die zuständigen Experten empfehlen die Papiere neu zum Kauf. Den Zahlen zum dritten Quartal sollten Investoren angesichts der starken Marktposition des Unternehmens nicht zu viel Bedeutung beimessen, so die Experten.

Der Sanitärtechnikkonzern Geberit bleibt unterdessen weiter unter den gefragteren Werten, nachdem die Aktien in der Vorwoche nach Zahlen bereits um mehr als 12 Prozent gestiegen waren. Auch Sika haben vergangene Woche mit +6,4 Prozent einen starken Lauf gehabt.

Bei Werten wie Sonova (-1,8%) oder auch Richemont (-0,5%) machen Investoren dagegen die Kursgewinne der Vorwoche zunächst zu Geld. Bei Sonova dürften die Zahlen des dänischen Konkurrenten Demant belasten. Demant-Aktien verlieren aktuell mehr als 9 Prozent.

Auch VAT (-1,5%) zählen zu jenen Werten, bei denen Anleger erst einmal die jüngsten Kursgewinne versilbern.

Als Belastungsfaktoren für den Gesamtmarkt erweisen sich die beiden Pharma-Schwergewichte Roche und Novartis. Bei Roche verlieren die Inhaber und die Bons jeweils 0,5 Prozent, während Novartis 0,6 Prozent verlieren. Schwergewicht Nummer drei, Nestlé (+0,01%), ist nahezu unverändert.

Anders als UBS geben die übrigen Finanzwerte überwiegend nach. Swiss Life, Julius Bär, Swiss Re, Zurich und auch Partners Group fallen um bis zu 0,5 Prozent zurück.

In den hinteren Reihen zählen AMS Osram (-3,4%) nach dem starken Lauf der Vorwoche ebenfalls zu den grösseren Verlieren. Der Personalvermittler Adecco (-1,3%) bestätigt am Investorentag zwar die Ziele, nach einem Kurssprung von annähernd einem Fünftel in der Vorwoche ist die Luft aber erst einmal etwas draussen, heisst es am Markt.

Derweil halten sich PSP Swiss Property (+0,3%) nach Zahlen knapp im Plus.

hr/kw