Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Dienstagnachmittag weiterhin moderat im Plus. Die Sorgen um die am Abend anstehende Brexit-Abstimmung im britischen Parlament drängt laut Beobachtern die positiven Nachrichten um geplante Konjunkturmassnahmen der chinesischen Regierung in den Hintergrund. Insgesamt sei das Marktgeschehen weiterhin von Vorsicht geprägt, was sich auch in den in den letzten Tagen rückläufigen Volumina zeige, hiess es im Handel.

Das britische Unterhaus wird am Abend über das Austrittsabkommen mit der EU abstimmen. Es gilt dabei als unwahrscheinlich, dass die von Regierungschefin Theresa May ausgehandelte Vereinbarung eine Mehrheit erhält. Die Folgen einer Ablehnung gelten als höchst ungewiss. Die US-Börsen dürften gemäss Index Futures im Minus eröffnen. An der Wall Street lähmt auch der andauernde Teilstillstand der US-Regierung die Kaufbereitschaft der Anleger.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 15.05 Uhr 0,32 Prozent im Plus bei 8'788,36 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,1 Prozent auf 1'354,22 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,38 Prozent auf 10'257,34 Stellen.

Weiterhin die deutlichsten Kursgewinne im SMI/SLI verzeichnen Partners Group (+2,7%). Das auf Private Equity-Anlagen spezialisierte Finanzunternehmen hat mit seinen am Morgen pubzlizierten Angaben zum Neugeldzufluss und den verwalteten Vermögen überzeugt. Der Zahlenkranz zeige die geringe Störanfälligkeit des Geschäfts auf Kapitalmarktverwerfungen, loben etwa die ZKB-Experten.

Gut halten sich auch die Aktien das Pharmaunternehmens Vifor (+2,1%). Die Analysten der Credit Suisse haben ihr "Outperform"-Rating für die Titel bestätigt.

Im Plus gehalten werden die Indizes hierzulande nicht zuletzt von klaren Gewinnen der Pharma-Schwergewichte Novartis (+1,3%) und Roche (+1,0%), die damit ihre Verluste zum Wochenbeginn teilweise wieder wettmachen. Das dritte Börsenschwergewicht Nestlé (+0,2%) legt nur moderat zu.

Keine Unterstützung erhalten die Grossbankenwerte UBS (-0,3%) und CS (-0,1%) von den Zahlen der US-Grossbanken JPMorgan und Wells Fargo. Trotz deutlich gestiegener Gewinne 2018 haben beide Institute mit ihren Ergebnissen die Erwartungen der Experten verfehlt.

Am breiten Markt gehören Lindt&Sprüngli (PS -4,6%) zu den schwächsten Titeln. Das Unternehmen hat mit seiner Umsatzentwicklung 2018 zwar die Erwartungen am Markt getroffen, schlecht kommt am Markt allerdings eine Senkung der Wachstumsziele an.

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