Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag mit leichten Verlusten in den Handel gestartet. Der Leitindex SMI entfernt sich dabei wieder klar von der 8'700-Punkte-Marke, nachdem er am Vortag diese zeitweise knapp überschritten hatte. Händler erklären sich die Verluste mit einer Verschnaufpause. An den beiden Vortagen hatte der SMI um insgesamt rund 150 Punkte angezogen.

Grundlage für diese Avancen waren Erwartungen, dass es im Handelsstreit zwischen den USA und China zu einer raschen Annäherung komme. Der erhoffte Durchbruch wurde bislang aber offenbar nicht erreicht. Am Vortag hatten noch Gerüchte kursiert, ein solcher sei in Reichweite.

Der Swiss Market Index (SMI) verliert um 9.15 Uhr 0,58 Prozent auf 8'636,95 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsst um 0,71 Prozent auf 1'332,66 ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,47 Prozent auf 10'100,72 Stellen. Von den 30 SLI-Titeln notieren 27 im Minus und drei sind unverändert.

Die deutlichsten Einbussen bei den Blue Chips erleiden Clariant (-3,6% auf 18,78 Fr.), nachdem die US-Bank JP Morgan das Rating auf "Underweight" von "Neutral" und das Kursziel (19 Fr.) gesenkt hat. Er habe dem Chemiesektor gegenüber eine eher vorsichtige Haltung eingenommen, meinte der zuständige Analyst. Er hält den Titel ausserdem für hoch bewertet.

Überdurchschnittliche Verluste verzeichnen dahinter UBS (-2,0%). Die beiden anderen Bankentitel (CS: -0,7%; Julius Bär: unv.) halten sich vergleichsweise schadlos.

Klar geben auch AMS (-1,5%) nach, die am Vortag noch deutlich angezogen hatten.

Unter Druck sind ausserdem die Luxusgütervaloren von Richemont (-1,2%) und Swatch (-1,3%). Händler verweisen auf neue Daten zur Preisentwicklung im Schlüsselmarkt China. Ökonomen sahen die schwache Entwicklung als Beleg für die derzeit vergleichsweise schlechte Verfassung der chinesischen Wirtschaft. Zudem liegt zu beiden Titeln eine negative Einschätzung von Berenberg vor.

Am besten halten sich nebst Julius Bär Lonza und Swiss Life, die ebenfalls unverändert notieren.

Mehr News liegen am breiten Markt vor. Jeweils nach ersten Angaben zum Geschäftsjahr 2018 fallen Ascom (-5,4%) und Swissquote (-2,7%) klar zurück, wogegen Bossard (+3,1%) gesucht sind.

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