Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Donnerstag auf breiter Front schwächer. Die Anleger treten aus Enttäuschung darüber, dass sich noch kein Ende der sehr restriktiven Geldpolitik der US-Notenbank Fed abzeichnet, den Rückzug an. Das Fed hat zwar wie erwartet den Leitzins um weitere 75 Basispunkte angehoben und der Fed-Chef Jerome Powell hat signalisiert, dass der Leitzins bei der kommenden Sitzung im Dezember weniger stark erhöht werden dürfte. Allerdings sagte er auch, es sei noch "sehr verfrüht", um über eine Pause bei den Zinserhöhungen nachzudenken.

Hierzulande stehen zudem die Aktien von Unternehmen, die ihre Zwischenberichte veröffentlicht haben, im Fokus. Zahlen vorgelegt haben unter anderem die beiden Blue-Chip-Unternehmen Geberit und Adecco. Der Rückgang der Jahresteuerung im Oktober auf 3,0 von 3,3 Prozent im September wird zwar positiv aufgenommen, beeinflusst laut Händlern das Geschehen aber nicht. "Bezüglich Zahlen blicken die Leute schon auf Freitag, wenn die US-Arbeitsmarktdaten kommen", heisst es am Markt.

Der SMI fällt um 09.17 Uhr um 0,88 Prozent auf 10'711,15 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 1,05 Prozent auf 1608,02 und der breite SPI 0,76 Prozent auf 13'673,36 Punkte. Im SLI dominieren die Verlierer (25) die Gewinner (5).

Massiv unter Druck stehen Geberit (-6,4%). Der Sanitärkonzern hat mit seinen Ergebnissen die Erwartungen der Analysten verfehlt. Zwar stieg in den ersten neun Monaten 2022 der Umsatz, aber das Gewinnniveau hielt nicht mit. Zudem hat Geberit den Ausblick auf das Gesamtjahr gesenkt.

Auch Adecco (-1,1%), vorbörslich noch höher gestellt, geben nach. Der Personaldienstleister Adecco Group ist im dritten Quartal mit +6 Prozent stärker gewachsen als in den beiden Vorquartalen. Beim Gewinn wurden die Vorjahreswerte aber nicht erreicht und die bereinigte operative EBITA-Marge ging zurück.

Fester sind gegen den Branchentrend die Aktien von AMS Osram (+2,6%), die bereits am Vortag stark angezogen hatten. Dagegen geben die Branchennachbarn VAT, Logitech, Inficon, Comet und Sensirion um 2,4 bis 1,7 Prozent nach.

Fester notieren ausserdem die Banken UBS und CS (je +0,4%) sowie die Versicherer Zurich und Swiss Re (je +0,1%).

Klar tiefer sind Zur Rose (-12%). In Deutschland verzögert sich die Einführung des E-Rezepts weiter. Denn die bisher einzige Pilot-Region hat das Vorhaben auf Eis gelegt.

Oerlikon (-2,9%) geben trotz guter Zahlen nach.

pre/tv