Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Dienstag im frühen Handel belastet von negativen Vorgaben aus Asien schwächer. Auslöser dafür sind politische Spannungen zwischen den USA und China. Zudem hätten am Vortag veröffentlichte weltweit schwache PMI-Daten die bestehenden Konjunktursorgen noch verstärkt, heisst es im Markt. Am Montag war die Börse wegen des Schweizer Nationaleiertags geschlossen.

Für Unruhe bei den Beziehungen der USA mit China sorgt der möglicherweise bevorstehende Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, auf der Inselrepublik Taiwan. Pelosi würde sich mit der Visite in Taipeh über Warnungen aus Peking hinwegsetzen, in denen auch mögliche militärische Gegenmassnahmen angedroht wurden. Es wäre der ranghöchste Besuch eines US-Politikers seit einem Vierteljahrhundert in Taiwan. Dadurch steige die Angst vor einer weiteren Eskalation zwischen den beiden Supermächten, was der Erholung am Aktienmarkt ein jähes Ende setze, sagte ein Händler.

Der SMI notiert gegen 9.15 Uhr 0,69 Prozent tiefer bei 11'068,60 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 1,12 Prozent auf 1713,79 und der breite SPI 0,70 Prozent auf 14'345,34 Zähler. Im SLI kommt auf 29 Verlierer nur ein Gewinner (Nestlé).

Grössere Abschläge verbuchen Partners Group (-3,5%), Swatch (-2,8%) und Richemont (-1,9%), SGS (-2,7%), Alcon (-2,7%) sowie Credit Suisse (-3,2%). Moody's hat das Rating für vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten und Einlagen der CS herabgestuft sowie den negativen Ausblick bestätigt. Die Aktien der Rivalin UBS (-0,7%) schlagen sich etwas besser.

Unter Druck stehen auch AMS Osram (-2,7% auf 7,59 Fr.). Die Analysten von Kepler Cheuvreux und der Credit Suisse haben ihr Kursziel nach der Veröffentlichung des Quartalsergebnis auf 8,50 von 19,00 bzw. von 13,80 auf 8,00 Franken reduziert. Bei der Bank Vontobel liegt das neue Kursziel auch nach der Senkung mit 15,00 Franken (von 22,00 Fr.) noch klar über dem aktuellen Kurs.

Am besten schlagen sich neben Nestlé (+0,1%) und die ebenfalls defensiven Swisscom (-0,04%), Roche (-0,1%) und Novartis (-0,2%).

Am breiten Markt büssen Meyer Burger 9,0 Prozent ein. Das Solartechnikunternehmen muss wegen Engpässen in den Lieferketten die eigenen Pläne, wie viele Solarmodule in seinen im Aufbau befindlichen Anlagen hergestellt werden, zurechtstutzen. Interroll (4,6%) büssen nach Zahlen ebenfalls deutlich an Wert ein.

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