Zürich (awp) - Nach dem trüben Wochenauftakt ist der Schweizer Aktienmarkt am Dienstag kaum verändert in den Handel gestartet. Vor der erneuten Abstimmung am Dienstagabend im britischen Unterhaus über den "Plan B" der Premierministerin Theresa May warteten die Investoren erst einmal ab, war in Händlerkreisen zu vernehmen. Doch der Countdown zum EU-Austritt der Briten am 29. März läuft unerbittlich.

Für etwas Verunsicherung sorgte derzeit ausserdem die Anklage des US-Justizministeriums gegen den chinesischen Telekomausrüster Huawei. Im Zentrum steht die Tätigkeit der Huawei-Tochter Skycom im Iran. In diesem Zusammenhang verlangen die USA auch offiziell die Auslieferung der in Kanada inhaftierten Finanzchefin des chinesischen Konzerns, Meng Wanzhou. Einige Börsianer fürchten einen negativen Einfluss auf die Lösung des Handelsstreits mit China. In der Berichtsaison für das Jahr 2018 haben am Dienstag nur einige Firmen aus der zweiten Reihe die Zahlen präsentiert.

Der Swiss Market Index (SMI) steht gegen 9.10 Uhr 0,04 Prozent höher bei 8'861,00 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,16 Prozent auf 1'379,43 und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 0,06 Prozent auf 10'374,42 Punkte. Von den Top 30 Werten stehen knapp zwei Drittel im Minus.

Gestützt wird der Schweizer Leitindex im frühen Handel am Dienstag vor allem von seinen defensiven Schwergewichten Novartis (+0,7%) und Roche (+0,5%). Diese werden am Mittwoch und am Donnerstag ihre Zahlen präsentieren. Nestlé stehen mit 0,1 Prozent immerhin leicht im Plus.

Für die Genussscheine von Roche erhöht die Bank Barclays am Dienstag ausserdem ihr Kursziel auf 315 von 295 Franken. Er glaube, dass gerade mit Blick auf die USA einige Sorgen überzogen seien, schrieb der zuständige Analyst.

Am stärksten belastet wird der SMI im frühen Handel von den Luxusgütervaloren Swatch (-3,2%) und Richemont (-2,1%), nachdem bekannt wurde, dass die Uhrenexporte im Dezember 2018 gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen sind. Für das Gesamtjahr resultierte hingegen ein Wachstum.

Im breiten Markt liegt der Fokus der Investoren vor allem auf den Titeln von Landis+Gyr (+3,4%). Das Unternehmen kündigte am Morgen ambitionierte Mittelfristziele und Aktienrückkäufe an. Wie in Marktkreisen zu vernehmen war, könnte hinter den Rückkaufen die Handschrift des dänischen Grossinvestors Kirk Kristiansen stecken.

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