Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tritt zum Beginn der durch die Weihnachtsfeiertage verkürzten Woche den Rückzug an. Die Anleger ziehen sich wegen der Nachrichten über eine ansteckendere Mutation des Coronavirus in Grossbritannien aus dem Markt zurück. Mit der neuen Virus-Variante steige die Gefahr, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder verstärkt eingeschränkt werden könnten. Zudem steht die Einigung im Brexit-Handelsdeal noch immer aus. "Eine Weihnachtsbescherung an der Börse sieht anders aus", sagt ein Händler.

Die virulentere Variante des Coronavirus rücke auch die Einigung über ein milliardenschweres Konjunkturpaket in den USA in den Hintergrund. Zudem dürfte ein Teil davon ja auch bereits in die Kurse eingepreist sein, heisst es weiter. Andere Impulse sind ausserdem rar. Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht auf dem Programm. Auch dürften sich viele Marktteilnehmer bereits in die Weihnachtsferien verabschiedet haben.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.20 Uhr 0,84 Prozent tiefer bei 10'435,87 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, fällt um 1,0 Prozent auf 1'638,24 und der umfassende SPI um 0,84 Prozent auf 12'994,58 Punkte zu. Im SLI stehen 26 Verlierer vier Gewinnern gegenüber.

Den stärksten Abschlag verbuchen die Versicherer Swiss Re (-3,0%), Swiss Life (-2,8%) und Zurich (-2,5%). Schwach sind auch die Bankaktien CS (-2,4%), Julius Bär (-2,0%) und UBS (-1,6%).

Zykliker wie AMS (-2,5%), LafargeHolcim (-2,5%) und Adecco (-2,4%) stehen unter Druck.

Die Aktien der Luxusgüterhersteller Swatch (-1,9%) und Richemont (-1,7%) büssen Terrain ein. Ihnen macht die Aussicht zu schaffen, dass wegen der neuen Virus-Variante der Reiseverkehr neuerlich einen starken Dämpfer erhalten könnte. Darunter leiden auch die am breiten Markt gehandelten Dufry (-12%) oder Flughafen Zürich (-3,3%).

Besser als der Markt schlagen sich die als Corona-Profiteur bezeichneten Logitech (+1,8%) sowie Lonza (+0,8%). Die Anteile von Givaudan gewinnen (+0,7%) und positive Produktnachrichten fangen Roche (-0,5%) nach unten auf. Der Pharmakonzern hat mit seinem Produktkandidaten Faricimab zur Behandlung von Patienten mit einem sogenannten diabetischem Makulaödem in zwei Phase-III-Studien die gesteckten Ziele erreicht. Etwas stärker verlieren die Titel von Rivale Novartis (-1,1%).

pre/tt