Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse präsentiert sich am Freitag im frühen Geschäft schwächer. Negative Vorgaben aus den USA und Asien sorgten vorbörslich für nachgebende Indikationen, heisst es am Markt. Am Vortag hatten leicht über den Erwartungen liegende US-Inflationsdaten Zinssorgen geweckt und so auf die Aktienkurse gedrückt. Die Anleger müssten sich wohl oder übel auf ein "Higher for Longer" bei den Zinsen einstellen, heisst es am Markt. Dazu kommen die Inflationszahlen aus China, die ebenfalls negativ als ein Zeichen einer schwachen Wirtschaft aufgenommen würden.

Die Marktteilnehmer dürften nun verstärkt auf die Unternehmensberichte fokussieren. Dabei würden angesichts der schwächelnden Konjunktur vor allem die Aussagen zu den weiteren Aussichten grosse Beachtung finden. Während die Bilanzsaison hierzulande erst kommende Woche so richtig losgeht, legen heute in den USA die Grossbanken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup Einblick in ihre Quartalsbilanzen vor.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,08 Prozent leichter auf 10'970,87 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,19 Prozent auf 1713,45 und der breite SPI um 0,12 Prozent auf 14'339,63 Zähler. 17 der 30 SLI-Werte geben nach, zwölf ziehen an und Geberit sind unverändert.

Stark unter Druck stehen die Aktien, die dem Wachstums- und Technologiebereich zugerechnet werden. Ihnen machten die Zinssorgen verstärkt zu schaffen, heisst es am Markt. Mit den negativen Vorgaben von der US-Börse Nasdaq würden nun die Anteile von Straumann, Lonza, Alcon, Sonova und VAT verkauft. Sie büssen zwischen 2,1 und 1,0 Prozent ein.

Bei Lonza (-1,7%) drücke aber vor allem die Gewinnwarnung der deutschen Sartorius auf den Aktienkurs. Dies sei bereits die zweite Gewinnwarnung in nur 4 Monaten, sagen Händler. Diese belastet auch Tecan (-4,9%).

Auf der anderen Seite stehen Swiss Re (+1,4%), Holcim (+0,8%), Sandoz (+1,2%) und ABB (+0,3%) nicht zuletzt dank positiven Kommentaren und Kaufempfehlungen bei den Gewinnern weit oben. Auch defensive Werte wie Swsscom (+0,6%), Nestlé (+0,0,5%) und Roche GS (+0,5%) sind gefragt.

Auf den hinteren Reihen stechen Santhera (+23%) positiv hervor. Das Biotechunternehmen steht kurz vor der Zulassung seines Hoffnungsträgers Vamorolone. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA hat eine positive Empfehlung für das Mittel zur Behandlung der Muskelerkrankung Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) abgegeben.

Bystronic (-1,6%) geben nach Zahlen nach.

pre/tv