Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit Blick auf die aufflammenden Handelssorgen mit rückläufigen Kursen in den Tag gestartet. Von Berichten belastet, wonach im Disput zwischen den USA und China noch in der kommenden Woche eine neue Eskalationsstufe gezündet werden könnte, rutscht der Leitindex SMI unter die Marke von 9'000 Punkten ab. Auch die europäischen Märkte werden zurückgebunden.

Einem Bloomberg-Bericht zufolge will US-Präsident Donald Trump Anfang September gegen China weitere Strafzölle auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar verhängen. Kommt hinzu, dass Trump ein Angebot der EU zur gegenseitigen Abschaffung von Autozöllen vorerst zurückgewiesen hat. Die Ruhe im Handelsstreit der vergangenen Tage sei trügerisch gewesen, Trump bleibe unberechenbar, fasst es ein Händler zusammen.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.15 Uhr 0,70 Prozent tiefer bei 8'978,73 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,73 Prozent auf 1'468,34 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,54 Prozent auf 10'745,93. Von den 30 Titeln stehen bis auf drei (Sonova, Aryzta und Vifor Pharma) alle im Minus.

Zu den grössten Verlierern zählen Swatch Group (-2,6%) und LafargeHolcim (-2,3%), die beide abgestuft wurden. Die UBS hat die Aktien des Uhrenkonzerns auf "Neutral" von "Buy" gesenkt, während Merrill Lynch die Einschätzung für LafargeHolcim auf "Underperform" von "Neutral" zurücknahm. Beide Titel dürften auch unter den Entwicklungen im Handelsstreit leiden.

Für die Uhrenbranche gilt China als wichtigster Absatzmarkt und so büssen auch Richemont 1,3 Prozent ein. Weitere Zykliker wie Logitech (-2,8%), Sika (-1,0%) oder SGS (-0,9%) dürften ebenfalls von der Trump-Politik in Mitleidenschaft gezogen werden. Die defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,5%), Novartis (-0,6%) und Roche (-0,4%) geben dem Gesamtmarkt derweil kaum Halt.

Die wenigen Gewinner bei den Blue Chips werden von Sonova (+2,6%) angeführt. Der Hörgerätekonzern hat ein bis zu 1,5 Milliarden Franken schweres Aktienrückkaufprogramm lanciert.

News gibt es vor allem aber aus dem breiten Markt: Dort haben mit dem Pflaster- und Wundverbandhersteller IVF Hartmann (kein Kurs), dem Finanzbroker Compagnie Financiere Tradition (+0,5%), der Privatbank Edmond de Rothschild (-1,2%) und den Immobilienfirmen Zug Estates (+0,3%) sowie Plazza (kein Kurs) eine Reihe kleinerer Unternehmen Zahlen zum ersten Halbjahr vorgelegt.

Valiant (Aktie: -0,3%) hat derweil an der Führungsspitze einen Nachfolger für Markus Gygax gefunden. Sein heutiger Stellvertreter und Finanzchef Ewald Burgener übernimmt den Chefposten ab Mai 2019.

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