Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch freundlich in den neuen Handelstag gestartet. Damit zeigt sich die hiesige Börse wie die übrigen Handelsplätze wenig beeindruckt von der erwarteten Ablehnung des Brexit-Abkommens durch das britische Parlament vom Vorabend. So hatten am Dienstagabend bereits die US-Börsen im Plus geschlossen, während sich die asiatischen Märkte in der Nacht uneinheitlich präsentieren.

Marktteilnehmer sähen die Niederlage offenbar nicht als Schritt zu einem ungeordneten EU-Austritt Grossbritanniens, sondern setzten nun vielmehr auf einen Brexit-Aufschub, so ein weiterer Marktanalyst. Nach der verlorenen Brexit-Abstimmung muss sich die britische Premierministerin Theresa May am heutigen Mittwochabend aber zunächst einem Misstrauensvotum stellen. Mehrheitlich wird erwartet, dass dieses abgelehnt wird.

Der Swiss Market Index (SMI) steht gegen 9.20 Uhr 0,25 Prozent im Plus bei 8'846,48 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,43 Prozent auf 1'365,51 und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt 0,29 Prozent auf 10'322,52 Stellen. 25 der 30 Titel im SMI/SLI legen zu.

Zu den deutlichsten Gewinnern zählen die Titel des Logistikers Kühne+Nagel (+1,8%). Dabei dürften Fusionsfantasien eine Rolle spielen. Am Morgen hatte die dänische DSV-Gruppe ein unaufgefordertes Kaufangebot für den Basler Logistikkonzern Panalpina zu 170 Franken je Titel vorgelegt. Der Panalpina-Verwaltungsrat will das Angebot nun prüfen. Die am breiten Markt kotierten Panalpina-Aktien springen um fast 30 Prozent auf 177,60 Franken an.

Klar im Plus zeigen sich auch die Grossbankenwerte UBS (+1,0%) und CS (+0,9%). Am Markt wird auf neue Spekulationen um einen Zusammenschluss der Deutschen Bank und der Commerzbank verwiesen. Am frühen Nachmittag werden in den USA zudem mit der Bank of America und Goldman Sachs weitere grosse Finanzhäuser ihre Zahlen für das vierte Quartal vorlegen.

Gebremst werden die Indizes dagegen von den grosskapitalisierten Pharmawerten Novartis (-0,1%) und Roche (-0,3%), die am Vortag die Indizes noch mit klaren Aufschlägen gestützt hatten. Das dritte Börsenschwergewicht Nestlé (+0,2%) legt knapp im Marktschnitt zu.

Am breiten Markt profitieren OC Oerlikon (+3,6% auf 12,55 Fr.) von einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank mit Kursziel 15,00 Franken. Der zuständige Analyst attestiert dem Industrieunternehmen eine gute Position in neuen Wachstumsmärkten und verweist auch auf den starken Cash-Bestand.

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