Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit freundlichen Notierungen in die verkürzte Handelswoche gestartet. Davor waren die US-Aktien am Pfingstmontag nach einer Reihe positiver Nachrichtenmeldungen über China, auch über die Lockerung einiger Covid-Einschränkungen, gestiegen. Doch an der Wall Street waren die Kursgewinne gegen Handelsende zusammengeschmolzen, nachdem der Anstieg der Rendite der zehnjährigen US-Anleihen die zuvor gute Laune der Anleger wieder etwas gedämpft hatte.

Ausgelöst wurde die jüngste Zinsrally am Freitag vom stärker als gedacht ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht. Mit der näherrückenden Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag und den US-Inflationsdaten am Freitag steht das Thema Inflation- und Zinsen weiter im Fokus. In Australien hat die Notenbank die Zinsen erneut angehoben, diesmal in einem grossen Schritt um 50 Basispunkte.

Der SMI gewinnt gegen 09.15 Uhr 0,21 Prozent auf 11'553,43 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,32 Prozent auf 1805,62 und der breite SPI um 0,17 Prozent auf 14'824,47 Punkte. Im SLI stehen 19 Gewinnern 11 Verlierer gegenüber.

Gestiegene Marktzinsen helfen den Finanzpapieren auf die Beine. Allen voran Credit Suisse rücken um 2,1 Prozent vor, und erholen sich weiter von den Abgaben, die vor einer Woche Berichte über die Prüfung einer Kapitalstärkung bei der Grossbank ausgelöst hatten.

UBS gewinnen 1,2 Prozent, Julius Bär 1,4 Prozent und bei den Versicherern stechen Zurich Insurance (+1,4%), Swiss Life (+1,4%) und Swiss Re (+1,5%) heraus.

Richemont büssen 0,1 Prozent ein und Swatch 1,8 Prozent, nachdem die UBS ihr Kursziel für beide Papiere gesenkt hat. Die Hoffnungen auf gelockerte Covid-Einschränkungen in China, dem wichtigsten Absatzmarkt für Uhren und andere Luxusprodukte, treten in den Hintergrund.

Holcim gehen 1,4 Prozent höher um. Der Baustoffkonzern setzt seine Verkäufe von Zementgeschäft in Schwellenländern fort: Nun soll die Mehrheit an Lafarge Cement Zimbabwe veräussert werden, wie am Pfingstmontag bekannt wurde.

Im breiten Markt geht es mit den Valoren von Ems-Chemie um 2,0 Prozent nach unten. Der Autozulieferer hatte am Morgen seine Jahresprognose bekräftigt - trotz des nach Angaben des Unternehmens widrigen Umfelds. Laut Analysten könnte die Nachricht als Gewinnwarnung interpretiert werden.

Newron springen um 10 Prozent an. Das Unternehmen hat mit seinem Medikament Evenamide vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Patienten mit therapieresistenter Schizophrenie (TRS) erzielt.

ra/rw