Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert am Freitag im frühen Handel dank guter Vorgaben aus den USA und aus Fernost etwas fester. Positive Impulse kommen aus China, wo die Produzenten- und Konsumentenpreise im August weniger stark gestiegen sind als erwartet. Dies gebe der Regierung etwas mehr Spielraum für konjunkturstützende Massnahmen, sagt ein Händler. Da weder Ergebnisse grösserer Unternehmen noch wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, erwarten Händler einen eher ruhigen Wochenausklang.

Ausserdem scheine der Markt die gestrige Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) verdaut zu haben. Die EZB hatte den Leitzins um 75 Basispunkte angehoben und dabei mehr mit den erhöhten Inflationsprognosen, die weitere Zinserhöhungen erwarten liessen, für Aufregung gesorgt. Zudem hatte sie die Wachstumsprognosen gesenkt. Sie müsse sie weitere Zinsschritte machen, um die hohe Inflation zu bekämpfen, heisst es weiter.

Der SMI notiert um 9.20 Uhr um 0,27 Prozent höher auf 10'818,92 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,37 Prozent vor auf 1654,95 und der breite SPI um 0,24 Prozent auf 13'882,56 Zähler. Von den 30 SLI-Werten gewinnen deren 24 und sechs geben nach.

Gefragt sind Technologie- und Finanzwerte wie Temenos (+2,0%), AMS Osram (+2,4%), Logitech (+1,6%) und VAT (+0,5%) sowie die zinssensitiven Banken CS (+1,6%), UBS (+1,2%), Julius Bär (+0,89%) sowie Partners Group (+0,7%).

Zahlreiche zyklische Titel stimmen in den Aufwärtstrend ein. Gewinne gibt es bei Adecco, Kühne + Nagel, Schindler und ABB, die zwischen 1,4 und 0,7 Prozent zulegen können.

Dagegen stehen die defensiven Schwergewichte Roche (-0,1%) und Nestlé (+0,1%) im Abseits. Nur leicht höher sind Novartis (+0,1%) - trotz einer positiven Produktmeldung. Der Pharmakonzern teilte anlässlich des Fachkongresses ESMO mit, die Brustkrebstherapie Kisqali verbessere die Überlebenserwartung von Patientinnen mit bestimmten Metastasen signifikant.

Schwächer notieren zudem Sonova, Alcon und Sika mit Einbussen von bis zu 0,2 Prozent.

Bei den Luxusgüterwerten kommt es zu einer gegensätzlichen Entwicklung. Während Swatch (-0,2%) tiefer notieren, legen Richemont (+1,2%) klar zu. Schuld daran dürfte wohl Barclays sein. Die Bank hat die Empfehlung für die Aktien des Uhrenkonzerns auf "Equal weight" von "Overweight" gesenkt. Dagegen hob sie das Kursziel für den Schmuckhersteller aus Genf auf 152 von 142 Franken an und bestätigte das Rating "Overweight".

pre/ra