Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert im frühen Geschäft am Freitag etwas höher. Die Vorgaben aus dem Ausland seien positiv, heisst es am Markt. Nach wie vor sorge der Hype um KI und das besser als erwartete Ergebnis des Halbleiterkonzerns Nvidia für steigende Kurse. Während die US-Börsenindizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq neue Bestmarken gesetzt haben, befindet sich die Schweiz diesbezüglich im Hintertreffen. Hier liegt der Anfang 2022 erreichte Höchststand des SMI von knapp 13'000 Punkten noch in weiter Ferne. Denn die defensiven Schwergewichte halten nicht mit.

Derweil ist die Berichtsaison zum Wochenschluss hierzulande abgeflacht und Konjunkturzahlen stehen keine wichtigen auf der Agenda. Allerdings sorgt die angeschlagene Meyer Burger für Aufsehen. Der Solarzellenhersteller will ein neues Kapitel aufschlagen und sich Kapital besorgen. Zudem wird der Wegzug aus Deutschland vorbereitet.

Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,36 Prozent höher auf 11'426,67 Punkten. Damit steuert der Leitindex auf einen Wochengewinn von knapp einem Prozent zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und deren Gewichtung gekappt ist, legt 0,25 Prozent zu auf 1859,37 und der breite SPI um 0,30 Prozent auf 14'901,80 Zähler. Im SLI stehen 20 Gewinnern zehn Verlierer gegenüber.

ABB büssen 1,4 Prozent ein und führen damit die Verlierer der Bluechips an. Bei dem Elektrokonzern kommt es Anfang August zu einem Wechsel an der Spitze. Morten Wierod löst Björn Rosengren als CEO ab. Rosengren wird ABB Ende Jahr verlassen.

Bei den Aktien von VAT (-0,7%) würden wohl Gewinne eingestrichen, meint ein Händler. Die Technologiewerte waren am Vortag im Fahrwasser der Nvidia-Berichte ebenfalls gesucht.

Die Aktien von Nestlé (+1,3%), die am Vortag nach dem als Enttäuschung aufgenommenen Jahresabschluss 4,9 Prozent eingebüsst hatten, setzen zu einer Gegenbewegung an. Novartis und Roche, die beiden anderen SMI-Riesen, gewinnen jeweils 0,2 Prozent.

Die Aktien von Georg Fischer gewinnen 7,5 Prozent. Der Industriekonzern zieht seine Kapitalerhöhungspläne zur Finanzierung der Übernahme der finnischen Uponor zurück. Dies sei eine gute Entscheidung, kommentiert Vontobel. Damit gebe es auch keine Verwässerung für die bestehenden Aktionäre und es falle grosse Unsicherheit weg.

Dafür brechen Meyer Burger um 15 Prozent ein. Der Solarzellenhersteller hat umfangreiche Kapitalmassnahmen angekündigt und bereitet seinen Wegzug aus Deutschland in die USA vor.

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