Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Dienstag im frühen Handel klar nach. Das Jahresendrally der letzten Wochen sei zuletzt etwas ins Stocken geraten, heisst es am Markt. Damit der Markt den Jahresendspurt wieder aufnehmen könnte, bräuchte es gute Nachrichten von der Konjunktur. Zuletzt hatte vor allem die Hoffnung auf Zinssenkungen im kommenden Jahr die Kurse angetrieben.

Erneute Bewegung könnten Inflationsdaten auslösen, die im weiteren Wochenverlauf in Europa und in Form der privaten Konsumausgaben (PCE-Daten) in den USA veröffentlicht werden. "Falls sich der Abwärtstrend bei der Inflation fortsetzt, könnte es mit den Aktien weiter aufwärts gehen", meinte jedenfalls ein Händler. Auch dürften die Marktteilnehmer in diesem Zusammenhang gespannt auf die Wortmeldungen diverser US-Notenbank-Vertreter am Nachmittag warten. Ebenfalls von Bedeutung ist der Konjunkturbericht des Fed (Beige Book), der am Mittwochabend (MEZ) veröffentlicht wird. Am Berichtstag könnte auch noch das am Nachmittag in den USA anstehende Konsumentenvertrauen die Kurse beeinflussen.

Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,33 Prozent tiefer auf 10'785,23 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 0,47 Prozent auf 1702,98 und der breite SPI 0,41 Prozent auf 14'133,42 Zähler. Im SLI büssen 27 Titel an Wert ein und drei legen zu.

Die Aktien von Julius Bär (-2,2%) setzen die Talfahrt fort. Morgan Stanley hat das Rating für die Aktien des Vermögensverwalters auf "Underweight" von "Equal Weight" und das Kursziel auf 56 von 67 Franken gesenkt. Die Privatbank hatte am Vortag Angaben zu ihrem Kreditengagement bei der Signa-Holding gemacht. Demnach steht das in Schwierigkeiten geratene Immobilienimperium mit gut 600 Millionen Franken bei der Zürcher Bank in der Kreide.

Deutlich tiefer notieren zudem die Luxusgüterhersteller Richemont (-1,4%) und Swatch (-1,5%), bei denen Händler die schwächelnde Wirtschaft in China als mögliche Gründe für den Kursrückgang erwähnen. Ebenfalls unter Druck stehen Partners Group, Sandoz und Lonza, die bis zu 1,5 Prozent nachgeben.

Dagegen legen Novartis (+0,3%) leicht zu. Der Pharmariese hat sich am Investorentag ein höheren Wachstumsziel für den Umsatz gesetzt. Für die kommenden Jahre bis 2027 strebt der Pharmakonzern ein Umsatzwachstum von jährlich 5 Prozent an, bislang waren es 4 Prozent. Bei der operativen Kerngewinnmarge will Novartis auch weiterhin einen Wert von über 40 Prozent erreichen.

Ebenfalls höhere Kurse gibt es für Swiss Re (+0,6%) und SIG (+0,3%), die sich nach dem Vortagesverlust stabilisieren.

Auf den hinteren Rängen gewinnen Metall Zug 2,6 Prozent. Am Markt kommen die Pläne, die Tochter Belimed in ein Joint Venture mit Miele auszulagern und eine Minderheitsbeteiligung am neuen Unternehmen zu halten, sehr gut an.

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