Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt zum Wochenschluss im frühen Geschäft nach. Der Markt konsolidiere die jüngsten Gewinne, sagen Händler und verweisen dabei auf die USA. Dort hatte vor allem die Technologiebörse Nasdaq am Vortag stark nachgegeben.

Die Zentralbank-Euphorie vom Vortag sei wieder einer gewissen Ernüchterung gewichen, heisst es am Markt. Am Donnerstag hatte der SMI mit steigenden Kursen auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed für eine restriktivere Geldpolitik und die Ankündigung eines massiven Aktienrückkaufprogramms des Pharmakonzerns Novartis reagiert und war auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Doch nun sorgten sich die Anleger wieder mehr um die hohe Inflation und die möglichen Folgen der sich rasant ausbreitenden Coronavariante Omikron. Zudem dürfte der grosse Verfall an der Derivatebörse Eurex den Trend noch verstärken, sagt ein Händler. Am heutigen Hexensabbat laufen die Futures- und Optionskontrakte auf Indizes und Einzelwerte aus. Dabei kommt es regelmässig zu grossen Kursausschlägen und überdurchschnittlichen Umsätzen.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,30 Prozent tiefer bei 12'752,27 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex auf 12'823 Zählern ein Rekordhoch erreicht. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,21 Prozent auf 2045,07 und der breite SPI um 0,28 Prozent auf 16'229,02 Zähler. 18 der 30 SLI Werte werden zu tieferen und 12 zu höheren Kursen gehandelt.

Ein klarer Trend sei nicht auszumachen, sagt ein Händler. So sind bei den grössten Verlierern alle Branchen vertreten: Die Banken UBS (-1,1%) und CS (-1,0%), die defensiven Alcon (-0,9%) und Roche (-0,9%) sowie die zyklischen Schindler (-1,1%).

Einbussen zwischen 1,6 und 0,5 Prozent verzeichnen im Sog der schwachen Nasdaq die Technologiewerte VAT, Logitech, Temenos, Comet, U-blox, Sensirion und Inficon.

Zu den Gewinnern zählen mit Adecco (+1,1%), Straumann (+0,9%), Swisscom (+0,5%), und Swatch (+1,1%) Titel, die am Vortag nachgegeben oder sich klar weniger gut als der Gesamtmarktentwickelt hatten. Givaudan gewinnen 0,4 Prozent. Goldman Sachs hat das Kursziel auf 5030 von 4700 Franken erhöht.

Die Aktien von Novartis, die mit einem Kursplus von fast sechs Prozent den Gesamtmarkt am Vortag auf ein Rekordhoch gehoben hatten, werden nun nur um 0,1 Prozent niedriger bewertet.

Am breiten Markt gewinnen Obseva 7,3 Prozent. Das Biotechunternehmen hat gute Chancen, für sein Mittel Linzagolix eine Zulassung in der EU zu erhalten. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Stellungnahme abgegeben, in der er die Zulassung von Linzagolix empfiehlt.

pre/kw